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Nachrichten 08.09.2020

Eröffnung der Streuobsternte und Apfelsaftsaison 2020

Unter dem Motto „Innovation auf der Streuobstwiese und in der Flasche“ haben der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) zusammen mit den Fruchtsaftkeltereien im Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) am 01. September 2020 den Beginn der Apfelsaftsaison eröffnet.

Eröffnung der Streuobsternte und Apfelsaftsaison 2020
Die Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstflächen ist auch in Österreich ein wichtiges Thema. Das haben zwei junge Tüftler erkannt und eine „Obstraupe“ zur Ernteerleichterung entwickelt. (Foto: VdAw e.V.)

Unter dem Motto „Innovation auf der Streuobstwiese und in der Flasche“ haben der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) zusammen mit den Fruchtsaftkeltereien im Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) am 01. September 2020 den Beginn der Apfelsaftsaison eröffnet.

Dieser Branchentreff fand in diesem Jahr im Competenz Centrum für Obst- und Gartenbau in Mühlacker auf der Streuobstwiese statt. So konnten sich die Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und die anderen Gäste aus Politik und Wirtschaft coronakonform über die Apfelernte und den Markt austauschen.

Regionale Unterschiede bei einer insgesamt durchschnittlichen Ernte

Die erwartete Erntemenge an Streuobstäpfeln fällt mit insgesamt 850.000 Tonnen voraussichtlich durchschnittlich aus. Dabei wird im Osten Deutschlands aufgrund der fehlenden Niederschläge im Frühjahr von einer unterdurchschnittlichen Ernte ausgegangen. In Baden-Württemberg dagegen kann bei starken regionalen Unterschieden mit einer insgesamt großen Menge gerechnet werden.

Eine stetige Ausweitung der Bio-Streuobst-Flächen führt bei guter Ernte in diesem Jahr zu einem großen Angebot an Öko-Mostobst. In Ansätzen ist bereits zu Beginn der Ernte zu sehen, dass der Markt für Bio-Ware regional unter Druck gerät. Vor dem Hintergrund des erklärten politischen Ziels der Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Flächen auf 30-40 Prozent muss sich die Nachfrage in den nächsten Jahren ebenfalls sehr dynamisch entwickeln, um auskömmliche Rohstoffpreise zu sichern.

Streuobstbestände und Betriebe fit für die Zukunft machen

Die Streuobstbestände leiden zunehmend unter der Trockenheit und mangelnder Pflege. Die Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch versicherte, dass der Erhalt von Streuobstwiesen durch deren Bewirtschaftung ein wichtiges politisches Anliegen ist und dies nicht erst seit dies im Eckpunktepapier „Insektenschutz“ festgeschrieben ist. Seit Jahren unterstützt das Land daher alle Streuobstwiesenbesitzer, die regelmäßig einen Baumschnitt vornehmen.

Eine Unterschutzstellung der Streuobstbestände dagegen sei keine geeignete Maßnahme zum Erhalt. Vielmehr möchte die Politik durch den Ausbau der Fördermaßnahmen wie z. B. einer Weiterentwicklung der Baumschnittförderung oder anderen Unterstützungen im Rahmen von FAKT Anreize für die Pflege und Bewirtschaftung der Bestände schaffen.

Auch die flächendeckende Verarbeitung und Abnahme der Früchte trage zum Erhalt der Streuobstbestände bei, so Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch. In Baden-Württemberg sei die Nutzung des Streuobstes durch die regionalen Betriebe noch gegeben. Durch verschiedene Programme wie die Marktstrukturförderung unterstütze das Land die Betriebe, die Herausforderungen des Marktes zu meistern.

Innovation bewahrt Tradition

Die Pflege und Bewirtschaftung von Streuobstflächen ist auch in Österreich ein wichtiges Thema. Das haben zwei junge Tüftler erkannt und eine „Obstraupe“ zur Ernteerleichterung entwickelt. Die Obstraupe ist akkubetrieben und nimmt Äpfel, Birnen und andere Früchte schonend auf. In Kombination mit einem Sortiertisch ermöglicht das Gerät von „Organic Tools“ ein Aufsammeln ohne Bücken. Nach der Demonstration wurde das Gerät von allen Gästen der Veranstaltung im Selbstversuch begeistert getestet.

Neben dieser Entwicklung zur Erleichterung der Apfelernte sind aber natürlich auch andere Ideen gefragt und erforderlich, um den sich wandelnden Rahmen- und Marktbedingungen zu folgen. Bei der abschließenden Produktpräsentation der Keltereien wurde deutlich, dass die Branche in Bewegung ist und dem Verbraucher interessante und neue Produkte anbietet.

Durch die innovativen Ansätze und die Unterstützung der Politik ist die Branche für die anstehenden Herausforderungen gut gewappnet. Insbesondere bestimmt jedoch der Verbraucher durch seine Kaufentscheidung, welchen Mehrwert die Gesellschaft der Streuobstwiese als artenreichen Lebensraum zukommen lässt.

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