Prognosfruit: Europäische Apfelernte 2008 fällt durchschnittlich aus
Am 8. August fand in Kent (England) der diesjährige Prognosfruit-Kongress statt. Das Ergebnis: Mit 9,98 Mio. t wird sich die Apfelernte in der EU-27 in einer durchschnittlichen Größenordnung bewegen. In der alten EU-15 rechnet man mit 6,67 Mio. t, 7 % weniger als im ertragsstarken Vorjahr. Dagegen erwartet man in den neuen Mitgliedsstaaten mit Schwerpunkt […]
Am 8. August fand in Kent (England) der diesjährige Prognosfruit-Kongress statt. Das Ergebnis: Mit 9,98 Mio. t wird sich die Apfelernte in der EU-27 in einer durchschnittlichen Größenordnung bewegen. In der alten EU-15 rechnet man mit 6,67 Mio. t, 7 % weniger als im ertragsstarken Vorjahr. Dagegen erwartet man in den neuen Mitgliedsstaaten mit Schwerpunkt Polen 3,31 Mio. t, was einer Verdopplung gegenüber der durch Fröste stark dezimierten Erntemenge in 2007 entspricht.
Das mögliche Ertragspotential für die EU-27 liegt sicherlich über 10 Mio. t, nur konnte dieses durch die ungünstigen Witterungsverhältnisse in den vergangenen Monaten nicht ausgeschöpft werden. Schon während der in den überwiegenden Ländern reichlichen Blüte sorgte eine kühle und vielfach regenreiche Witterung für schlechte Bedingungen, die dann in einen mittelmäßigen beziehungsweise schwachen Fruchtansatz mündete. Auch die in Europa um Ostern herum weit verbreiteten Nachtfröste dezimierten das Angebot. Allerdings hält sich der Schaden durch die zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Vollblüte stehenden Anlagen in Grenzen.
Die Fruchtgrößenentwicklung fällt unterschiedlich aus. Durch die Trockenheit im Mai und Juni erwartet Polen kleinere Kaliber, Italien hat unter der kalten und weniger Fruchtgrößen fördernden Witterung in den vergangenen Monaten gelitten. Im Gegensatz dazu melden die deutschen Erzeugerorganisationen und der Benelux-Raum eher überdurchschnittliche Kaliber. Für alle Regionen in Europa gilt ein erhöhter Anteil an Hagelware, der durch die anhaltend wechselhafte Witterung noch zunehmen könnte.
In Deutschland erwartet man eine durchschnittliche Erntemenge, auch wenn die Erträge von 945.000 t, 12 % geringer ausfallen als im Rekordjahr 2007. Auf die Niederelbe entfallen 305.000 t (-10%), für die Region Bodensee 251.000 t (-16 %) und für die neuen Bundesländer 215.000 t (+1 %). Auffällig ist das deutliche Defizit bei der Hauptsorte Elstar, die durch die alternierende Blüte nur auf 165.000 t (-24 %) kommt. Die prognostizierten Erträge bei Jonagold (140.000 t) und Jonagored (130.000 t) weisen ein Defizit von 16% beziehungsweise 14 % im Vergleich zum ertragsstarken Vorjahr auf.
Die EU-Ernte bei Birnen dürfte auf den niedrigsten Level der vergangenen 10 Jahre fallen. Durch zahlreiche Nachtfröste zur Vollblüte und der anschließend wechselhaften Witterung belaufen sich die Ernteaussichten für die EU-27 lediglich auf 2,16 Mio. t, rund 350.000 t weniger als in 2007. Auf Deutschland, das nicht zu den bedeutenden Anbauregionen in Europa gehört, entfällt eine Erntemenge von 46.000 t, -19 % gegenüber dem Vorjahr.