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Nachrichten 17.07.2009

NABU und VdF rufen gemeinsam zu bundesweiter Ernteschätzung auf

Erstmals gemeinsam rufen der NABU – Naturschutzbund Deutschland und der VdF – Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie zu einer bundesweiten Ernteschätzung im Streuobstbau auf. "Für viele unserer über 400 Mitgliedsbetriebe stellt die Ablieferung der Äpfel und Birnen aus dem Streuobstbau eine entscheidende Exis­tenzgrundlage dar. Nach der Liquidation der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle stehen sehr viele obstbaurelevante […]

Erstmals gemeinsam rufen der NABU – Naturschutzbund Deutschland und der VdF – Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie zu einer bundesweiten Ernteschätzung im Streuobstbau auf. "Für viele unserer über 400 Mitgliedsbetriebe stellt die Ablieferung der Äpfel und Birnen aus dem Streuobstbau eine entscheidende Exis­tenzgrundlage dar. Nach der Liquidation der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle stehen sehr viele obstbaurelevante Daten nicht mehr zur Verfügung. Daher ist es für uns wichtig, abschätzen zu können, wie die stark schwankende Streuobsternte ausfällt", so VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Laut Dr. Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst, ist die Verarbeitung der jährlich schwankenden, meist zwischen 600.000 und 1.000.000 Tonnen liegenden Erträge von Äpfeln und Birnen im Streuobstbau ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Streuobstwiesen: "In rund 120 Regionen Deutschlands kooperieren Naturschutz, Keltereien und Landwirte in der sogenannten Streuobst-Aufpreisvermarktung – daher führen wir diesen Aufruf zur Ernteschätzung sehr gerne in Kooperation mit dem VdF durch."
VdF-Geschäftsführer Heitlinger weist darauf hin, dass der VdF spezielle Sehrohre anfertigen ließ, um sie interessierten Zählern zur Verfügung zu stellen: "Wir legen Wert darauf, dass die Zählungen kontinuierlich über mehrere Jahre durchgeführt werden. Erfahrene Zähler erhöhen die Sicherheit in der Prognose. Wir freuen uns daher, dass auch der NABU mit seinen guten Kontakten zu Streuobstfördervereinen und anderen Umweltverbänden die Streuobstbewirtschafter anspricht, die das ganze Jahr mit ihren Bäumen zu tun haben."
Laut Rösler kommen in Deutschland noch 300.000 bis 400.000 Hektar Streuobstbestände vor: "Damit besitzt Deutschland eine europaweit herausragende Verantwortung, denn das sind rund 25 bis 30 Prozent der gesamten europäischen Streuobstbestände. Die über 30.000 Hektar Streuobstwiesen im Vorland der Schwäbischen Alb zum Beispiel gehören zu einem der größten Obstanbaugebiete Europas. In den Streuobstbeständen Deutschlands gibt es weit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie rund 3.000 Obstsorten. Seltene Vogelarten wie Halsbandschnäpper und Wendehals, Grünspecht und Steinkauz sind Charakterarten für diesen "Hot spot der Biologischen Vielfalt" für ganz West- und Mitteleuropa."
Heitlinger und Rösler werben intensiv für die Teilnahme von Vertretern sowohl der Keltereien als auch aus dem Naturschutz: "Bei möglichst 50 bis 100 Hochstamm-Obstbäumen ist Mitte bis spätestens Ende Juli die sogenannte "Bavendorfsche Fruchtbehangschätzung" durchzuführen. Unser Ziel ist es, 2009 zusätzlich zu den bisherigen Zählern mindestens 100 neue Einrichtungen zu gewinnen, die bereit sind, bei der Ernteschätzung mitzumachen."
Alle wichtigen Informationen über die Ernteschätzung gibt es bei den Verbänden sowie im Internet unter www.Streuobst.de.
 

17.07.2009
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