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Nachrichten 09.08.2010

Apfelernte in der EU fällt klein aus

In Kiew lief gerade der diesjährige Prognosfruit-Kongress. Erstes Ergebnis: Mit 9,8 Millionen Tonnen Äpfeln ist in der Europäischen Union die zweitkleinste Ernte der letzten 15 Jahre zu erwarten. Im Vorjahr waren es noch 11,0 Millionen Tonnen gewesen. In Deutschland wird die Ernte um rund ein Sechstel auf knapp 0,9 Millionen Tonnen Äpfel zurückgehen. Den Ausschlag […]

In Kiew lief gerade der diesjährige Prognosfruit-Kongress. Erstes Ergebnis: Mit 9,8 Millionen Tonnen Äpfeln ist in der Europäischen Union die zweitkleinste Ernte der letzten 15 Jahre zu erwarten. Im Vorjahr waren es noch 11,0 Millionen Tonnen gewesen. In Deutschland wird die Ernte um rund ein Sechstel auf knapp 0,9 Millionen Tonnen Äpfel zurückgehen.

Den Ausschlag für die niedrige Ernte geben nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) ungünstige Witterungsbedingungen im Frühjahr und die nach der überdurchschnittlichen Ernte in 2009 starke Alternanz bei den zweifarbigen Sorten. Von den marktrelevanten Gebieten prognostizieren lediglich Italien und Frankreich ein normales Quantum. Besonders stark sind die Ausfälle bei Braeburn und den zusätzlich alternierenden Sorten Jonagold, Jonagored und Elstar. Letztere Sorten prägen den Sortenspiegel in Deutschland und dem Benelux-Raum und werden damit die Warenströme im Mitteleuropa deutlich verändern. Der größte marktbeeinflussende Faktor ist aber die relativ kleine Apfelernte in Polen. Ein schwacher Fruchtansatz und die zusätzlich unbefriedigende Fruchtgrößenentwicklung dezimieren die Ernteerwartungen um ein Viertel auf knapp 2 Millionen Tonnen Äpfel. Dies wird sowohl die Preisentwicklung für Verarbeitungsäpfel als auch die Apfelexporte für Tafelware in Osteuropa beeinflussen.

Trotz der kleineren Ernte blicken die Kongressteilnehmer optimistisch in die kommende Vermarktungskampagne und erhoffen sich einen Preisausgleich für die nicht kostendeckenden vergangenen zwei Jahre. Aus heutiger Sicht ist nach Einschätzung der AMI für Äpfel ein deutlich höheres Preisniveau als in den Vorjahren zu erwarten. Dies gilt sowohl für die Tafel- als auch für die Verarbeitungsware. Im Herbstmarkt dürfte kein übermäßiger Angebotsdruck vorhanden sein. Es stehen ausreichende Lagerkapazitäten zur Verfügung. Darüber hinaus bieten attraktive Preise auf dem Verwertungssektor eine Alternative für schwächere Qualitäten, die  in den Vorjahren in den Frischmarkt gedrückt wurden.

09.08.2010

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