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Nachrichten 26.08.2011

Quadratisch, praktisch, sicher

Anuga FoodTec 2012: Getränkekartons sind weiter „top“ für den Trinkgenuss Der Trend zu alkoholfreien Getränken ist ungebrochen. Das merken insbesondere die deutschen Brauereien, die sich seit Jahren an einen Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs bei Bier um ein bis zwei Prozent gewöhnen mussten und entsprechend den Absatz alkoholfreier Getränke ausbauen. Krombacher beispielsweise erwirtschaftet mittlerweile rund ein Fünftel […]

Anuga FoodTec 2012: Getränkekartons sind weiter „top“ für den Trinkgenuss

Der Trend zu alkoholfreien Getränken ist ungebrochen. Das merken insbesondere die deutschen Brauereien, die sich seit Jahren an einen Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs bei Bier um ein bis zwei Prozent gewöhnen mussten und entsprechend den Absatz alkoholfreier Getränke ausbauen. Krombacher beispielsweise erwirtschaftet mittlerweile rund ein Fünftel seines Umsatzes mit Erfrischungsgetränken und Bieren ohne Alkohol. Die Privatbrauerei folgt mit ihrem Engagement dem Trend in Richtung alkoholfreier Getränke. Zu dieser Gruppe zählen (karbonisierte) Erfrischungsgetränke, Wasser und Fruchtsäfte, aber auch Trendgetränke wie Eistee, Kaffee- und Iso-Drinks oder fruchthaltige Produkte auf Basis von Milch oder Smoothies. Immer neue Geschmacksalternativen sowie innovative Produkte erklären den hohen Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich rund 300 Litern. Prozess- und verpackungstechnisch eng verbunden mit dem Erfolg alkoholfreier Getränke ist der Trend, kaltaseptisch und damit besonders Produkt schonend abzufüllen. Bei Getränken sowie flüssigen und pastösen Lebensmitteln wachsen die Marktanteile aseptisch abgefüllter Produkte sowohl in Karton- und Pouch-Verpackungen als auch in Kunststoffflaschen mit fünf bis sechs Prozent pro Jahr. Die aseptische Abfüllung hebt sich in vielen Aspekten von der konventionellen Heißabfüllung ab. Produkt und Verpackung werden getrennt voneinander keimfrei gemacht, was die notwendige thermische Behandlungszeit der Produkte erheblich verkürzt.

Getränkekartons – Vorreiter der aseptischen Verpackung

Die Vorteile der aseptischen Abfüllung haben sich vor allem im Bereich nicht karbonisierter Getränke bewährt. Der Ursprung der Kaltaseptik liegt in der Milchwirtschaft, die schon früh längere Haltbarkeiten für ihre sensiblen Frischeprodukte anstrebte. Vorreiter bei den aseptischen Verpackungen waren die Getränkekartons. Deren Erfolgsgeschichte wiederum ist eng mit Ruben Rausing verbunden. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es Rausing, der spätere Tetra Pak-Gründer, der die Idee hatte, Milch nicht wie seinerzeit üblich in Glasflaschen sondern in Kartonverpackungen abzufüllen.

Heute werden jährlich rund 200.000 Tonnen Getränkekartons von Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak für den deutschen Markt produziert. Dies entspricht einer Menge von rund neun Milliarden Packungseinheiten. Immer mehr Getränkekartons auf dem deutschen Markt tragen das international anerkannte Logo des Forest Stewardship Council (FSC), weil die Holzfasern aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Aktuell sind es bereits 40 Prozent, bis 2015 sollen es 85 Prozent sein. Die moderne aseptische Kartonpackung besteht freilich nicht nur aus Karton, der mit bis zu 75 Prozent allerdings der Hauptbestandteil des Verbundes ist und in erster Linie die Stabilität der Verpackung sichert. Hinzu kommen Polyethylenschichten, die Flüssigkeitsbarrieren bilden, und eine hauchdünne Aluminiumschicht, die nahezu undurchlässig für Sauerstoff und Licht ist.

Die zum Einsatz kommenden Abfülllinien und Automatisierungskonzepte sind auf die jeweiligen Getränkekartons und das jeweilige Getränk abgestimmt. Geschwindigkeit, Produktionsmenge und Effizienz einer Abfülllinie sind die Kriterien, die mehr und mehr ins Blickfeld der Lebensmittelunternehmen rücken. Die modernen Abfüllmaschinen lassen sich mit nur wenigen Handgriffen anpassen und per Touchscreen-Monitor einstellen. Maschinenleistungen von je nach Volumen 12.000 bis 24.000 Kartonverpackungen pro Stunde sind heute keine Seltenheit. Die Leistung dieser Hochgeschwindigkeitsfüllmaschinen wird durch Servomotoren und den Einsatz von bis zu sechs Bahnen ermöglicht.

Optimales Ausgießverhalten als Convenience-Plus

Die Verbraucher schätzen Verpackungen, die bequem zu öffnen und wieder zu verschließen sind. Lange Zeit lag der Fokus der Hersteller von Getränkekartons vor allem auf der Entwicklung und Optimierung entsprechender Öffnungs- und Ausgießhilfen. Bereits im Jahre 1993 brachte SIG Combibloc unter der Bezeichnung "combiTop" den nach eigenen Angaben weltweit ersten Klappverschluss für aseptische Getränkekartons auf den Markt. Heute finden sich kaum noch Getränkeverpackungen in den Regalen des Einzelhandels, die eine zusätzliche Öffnungshilfe wie Schere oder Messer erfordern. Allein Tetra Pak hat rund ein Dutzend wiederverschließbare Verschlusslösungen im Sortiment. Am Ende dieser Entwicklung stehen mit "combiTwist" und "StreamCap", um nur zwei Beispiele zu nennen, Schraubverschlüsse, wie sie dem  Verbraucher von der Flasche her bekannt sind: sie lassen sich mit einer einzigen Drehbewegung öffnen. Im Gegensatz zum Klappverschluss versprechen diese Neuentwicklungen neben einem einfachen Handling auch sicheres Wiederverschließen und Dichtigkeit. Dank dieses zusätzlichen Plus an Convenience gestatten sie das Trinken direkt aus der Packung und sind damit auch für unterwegs ideal.

Back to the Roots – Auf dem Weg in Richtung Flasche

Seit der Einführung vor über 60 Jahren waren Form und Größe der  Getränkekartons einem ständigen Wandel unterworfen. Eines hatte sich indes nie geändert: die rechteckige Grundform der Gebinde. Erst seit einigen Jahren werden Entwicklungen mit dem Ziel verfolgt, den Getränkekarton von seiner starren Geometrie zu befreien. Den Anfang machte SIG Combibloc mit der "combishape", die erstmals auf der Anuga FoodTec 2003 vorgestellt wurde.  Rund, oval, mondförmig, achteckig – die neue Verpackung ließ eine bei Getränkekartons bis dato nicht realisierbare Formenvielfalt zu. Noch konsequenter beschreitet aktuell Tetra Pak den Weg in Richtung Flasche mit seiner im Mai 2011 mit der Molkerei Weihenstephan eingeführten Kartonflasche "Tetra Evero Aseptic". Sie soll die Vorteile des Getränkekartons mit allen Convenience-Vorteilen der Flasche verbinden. Die aseptische Kartonflasche mit einem Fassungsvermögen von einem Liter besteht aus einem zylindrischen Kartonkörper und einem Flaschenhals aus lichtabsorbierendem Polyethylen hoher Dichte mit einem großzügig dimensionierten Verschluss. In Kooperation mit der Molkerei Weihenstephan in Freising wird zurzeit getestet, wie die Konsumenten auf die Kartonflasche reagieren. Nicht zuletzt dank der konsequenten Weiterentwicklung der Kartonverpackungen gehen Prognosen davon aus, dass die in Karton abgefüllte Getränkemenge bis 2013 jährlich um vier Prozent steigen wird. Profitieren werden die Kartonverpackungen dabei vor allem von der steigenden Nachfrage nach Milch- und Milchmischgetränken.

26.08.2011

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