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Marktdaten 10.08.2018

Spitzenernte bei EU-Äpfeln

Es gibt reichlich Äpfel und Birnen. Dies ist das Ergebnis des diesjährigen Prognosfruit Kongresses in Warschau, auf dem traditionell die Ernteschätzung für die anlaufende Kernobstsaison 2018/19 vorgestellt wird.

Spitzenernte bei EU-Äpfeln
(Grafik: AMI)

Rekordernte bleibt durch Trockenheit aus

Es gibt reichlich Äpfel und Birnen. Dies ist das Ergebnis des diesjährigen Prognosfruit Kongresses in Warschau, auf dem traditionell die Ernteschätzung für die anlaufende Kernobstsaison 2018/19 vorgestellt wird. Mit 12,6 Mio. t Äpfel wird das bisherige Spitzenergebnis aus dem Jahr 2014 leicht überschritten. Experten hatten nach dem Ausfalljahr 2017 sogar ein Volumen von 13 Mio. t Äpfel befürchtet, das aber durch eine schwache Befruchtung der Blüten, einem starken Fruchtfall im Juni und dann durch die monatelange Trockenheit nicht eintreten wird.

Die genannten Faktoren beeinflussen auch die Apfelernte in Deutschland, die von der AMI auf durchschnittliche 1 Mio. t eingestuft wird. Bei EU-Birnen ist mit 2,33 Mio. t eine sehr gute Ernte zu erwarten, bisherige Spitzenernten aus den Jahren 2014 und 2015 von 2,4 Mio. t werden aber deutlich verfehlt.

Wieder ausreichend deutsche Äpfel

Deutschland kann seinen Bedarf bei Äpfeln wieder weitgehend aus eigener Produktion decken. Zukäufe wird es nur bei Sorten, die nicht in Deutschland angebaut werden oder in der auslaufenden Saison durch Überseeware geben. Die Nr. 1 bei den Anbauregionen bleibt die Niederelbe mit 307.000 t Äpfel, gefolgt von der Region Bodensee mit 272.000 t und Sachsen/Sachsen-Anhalt mit rund 100.000 t.

Verschärfter Wettbewerb in Europa?

Die Anbauregionen in Westeuropa erwarten keine Spitzenernte, sondern beziffern diese durchaus als marktgerecht. Das Zünglein an der Waage stellt Polen dar, das durch die Flächenausdehnung im Marktobstanbau und durch eine erhöhte Flächenproduktivität die bisherige Rekordmenge um rund 500.000 t Äpfel auf 4,5 Mio. t Äpfel nach oben schraubt. In der Vergangenheit waren 60 % der polnischen Exporte für die östlichen Nachbarländer vorgesehen. Durch die deutliche Angebotssteigerung werfen die Vermarkter auch ein Auge auf die Märkte in Westeuropa, sowie versuchen mehr Märkte in Asien und Afrika zu öffnen. Dies wird zwangsläufig den Wettbewerb zwischen den europäischen Anbauregionen verschärfen und dann natürlich die Preise belasten.

Mehr Industrieäpfel

In den letzten Monaten knapp, wird es im Herbst 2018 wieder ein reichliches Angebot an Industrieäpfeln geben. Nicht nur der Marktobstanbau, sondern auch die in diesem Bereich marktbeeinflussenden deutschen Streuobstwiesen weisen einen starken Fruchtbehang auf. Man kann nur froh sein, dass die Läger mit Apfelsaft und Apfelsaftkonzentrat vor dem Saisonstart geleert sind und somit ein erhöhter Bedarf besteht. Der globale Markt für Apfelsaftkonzentrat dürfte durch die Produktionsausfälle in China (-30 %) mehr EU-Ware als üblich aufnehmen.

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