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Nachrichten 08.05.2019

Mineralwasser-Unternehmen betreten Neuland bei der Ausbildung

„Unsere Azubis haben alle sehr gut überstanden und wir sind froh über unsere Entscheidung für Geisenheim“ schreibt der Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen an die Beruflichen Schulen Rheingau (BSR), die im Oktober 2018 erstmals Auszubildende aus der Mineralwasserindustrie in den Bundesfachklassen „Fachkraft für Fruchtsafttechnik“ einschulen konnte…

Mineralwasser-Unternehmen betreten Neuland bei der Ausbildung
Die Schüler während der Kontrolle von Druck und Temperatur im gefüllten Keg während des Karbonisierungsprojektes "Herstellung von fruchthaltigen Schorlen". (Foto: BSR)

Fruchtig-sprudelnde Ausbildungskooperation mit den Beruflichen Schulen Rheingau

„Unsere Azubis haben alle sehr gut überstanden und wir sind froh über unsere Entscheidung für Geisenheim“ schreibt der Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen an die Beruflichen Schulen Rheingau (BSR), die im Oktober 2018 erstmals Auszubildende aus der Mineralwasserindustrie in den Bundesfachklassen „Fachkraft für Fruchtsafttechnik“ einschulen konnte – zwei aus dem renommierten Mineralbrunnen Bad Meinberger und ein Auszubildender aus dem traditionsreichen Haus Gerolsteiner Brunnen Vulkanring.

Dass die Herstellung und Technologie von Fruchtsäften viele Gemeinsamkeiten mit der von Mineralwässern aufweisen, ist bekannt. Könnten Fruchtsäfte und Mineralwässer also nicht auch bei der dualen Ausbildung eine harmonische Verbindung eingehen? Diese Frage stellte sich parallel die Verbände VDF, WafG und VDM.

So wurde die von den Mineralbrunnen und der Fruchtsaftindustrie herangetragene Idee, einer gemeinsamen dualen Berufsausbildung in den Bundesfachklassen für Fruchtsafttechnik, in vielen Ausschusssitzungen konkretisiert und an die Koordinatorin der Schulform Getränketechnik in den Beruflichen Schule Rheingau, Frau Dr. Liane Engelmann-Höfer, herangetragen.

Sowohl beim Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. als auch beim Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. wurde das innovative Konzept positiv aufgenommen und bei der späteren Umsetzung begleitet. Es folgten die Anpassung der Unterrichtsinhalte an die aktuelle Betriebs- und Ausbildungspraxis beider Branchen.

Neugierige junge Menschen erweitern ihren Horizont, lernen Menschen aus anderen Regionen und Bundesländern kennen, kommen in Berührung mit unterschiedlichen Traditionen und Weltanschauungen, schnuppern in eine verwandte Branche hinein. Ein erster, wichtiger Schritt, um sich auf die Herausforderungen unserer zunehmend globalisierten Welt einstellen und mit ihnen umgehen zu können.

Die Azubis wissen das zu schätzen: Simeon Montag, Auszubildender der Firma beckers bester GmbH, hebt besonders den „Austausch mit anderen Auszubildenden aus ganz Deutschland, sowie die verschiedenen Projekte, welche die Ausbildungszeit begleitet haben“ hervor.

Dennis Nehr, Auszubildender Gerolsteiner Brunnen:

,,Die Schule ist gut organisiert, der Unterricht ist sehr vielfältig und interessant gestaltet. Auch die Klassengemeinschaft ist sehr gut und man hat sich sofort wohlgefühlt.“

Auch der Gerolsteiner Brunnen ist von dem neuen Weg überzeugt: „Der Erfolg der Berufsausbildung hängt ganz entscheidend davon ab, wie gut Betrieb und Berufsschule zusammenarbeiten. Hier fühlen wir uns mit den Beruflichen Schulen Geisenheim aufgrund der hohen Flexibilität und sehr guten Organisation der Abläufe hervorragend aufgestellt.“

Ausbildung zur Fachkraft für Fruchtsafttechnik an der BSR

Die Beruflichen Schulen Rheingau (BSR) sind einziger Anbieter dieses Ausbildungsganges im deutschsprachigen Raum. Seit 1977 erhielten knapp 1.900 Fachkräfte für Fruchtsafttechnik dort ihren Facharbeiterbrief.

Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim, die einen wichtigen Part, nämlich neben den verfahrenstechnischen Übungen findet dort unter Vorsitz des Prüfungsvorsitzenden der IHK, Herrn Michael Ludwig, die Zwischen- und Abschlussprüfung im Getränketechnikum (GTZ) statt.

Der Unterricht wird als Blockunterricht angeboten (3 x 4 Wochen je Ausbildungsjahr, 34 Unterrichtsstunden je Schulwoche). Er beinhaltet wöchentlich stattfindende Laborunterricht im Getränkelabor der Schule sowie verfahrenstechnische Übungen im GTZ der Hochschule Geisenheim.

Abgerundet wird das schulische Angebot durch fachliche Exkursionen zu Unternehmen und Zulieferfirmen, Betriebserkundungen, Messebesuche, Workshops (Filtration; Mikrobiologisches Praktikum) und Fachvorträge.

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