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Nachrichten 09.09.2020

Südtiroler Apfelernte 2020: Erntemengen stabil

Die Ernte der Südtiroler Äpfel ist Mitte August gestartet. Insgesamt erwartet Südtirol ein Produktionsminus von rund 7 %. Der Trend zum biologischen Anbau setzt sich weiter fort.

Südtiroler Apfelernte 2020: Erntemengen stabil
Über 7.000 Familienbetriebe widmen sich in Südtirol dem Apfelanbau. (Foto: IDM Südtirol / Anna Gruber)

Anstieg bei neuen Sorten und Bioäpfeln / Gesamternte leicht rückläufig

Die Ernte der Südtiroler Äpfel ist Mitte August gestartet. Insgesamt erwartet Südtirol ein Produktionsminus von rund 7 %. Der Trend zum biologischen Anbau setzt sich weiter fort. Bei den neuen Apfelsorten wie Pink Lady®, Kanzi®, envy und yello® zeigt sich eine Mengensteigerung.

Die Europäische Kernobstschätzung geht für die laufende Apfelsaison von einem leichten Mengenrückgang von rund 1 % im Vergleich zur vorherigen Saison aus. 2019 verzeichnete die europäische Apfelwirtschaft noch ein deutlich höheres Minus im Vergleich zu 2018. Auch im Apfelanbaugebiet in Südtirol ist man von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Doch über Jahrhunderte lernten die Apfelbauern auf der Südseite der Alpen, was das Wichtigste in schwierigen Zeiten ist: zupacken und zusammenhalten. Dabei kommt ihnen ihre langjährige Erfahrung und Innovationswille zugute.

„Auf die neuen Herausforderungen durch Covid-19 reagierten unsere größtenteils familiengeführten Betriebe und die Genossenschaften vorbildlich“, so Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums. „Trotz dieser schwierigen Zeit konnten wir pünktlich mit der Apfelernte beginnen und sicherstellen, dass die Regale der Lebensmittelgeschäfte gut gefüllt sein werden. Alle Mitarbeiter, vom Feld bis zur Ladenfläche beweisen, dass wir uns auf sie verlassen können. Die diesjährigen Zahlen und die Tatsache, dass es gelungen ist, auch dieser völlig unerwarteten Krise so effizient zu begegnen, lassen uns positiv in die Zukunft des Südtiroler Apfelanbaus blicken.“

Aufgrund von ungünstigen Witterungsbedingungen wird in Südtirol eine um ca. 7 % geringere Ernte als 2019 erwartet. Die Frühjahrsfröste, insbesondere in der zweiten Maihälfte, trafen fast alle europäischen Anbaugebiete mehr oder weniger stark. Die Kaliber sind in dieser Saison dagegen bei einigen Sorten höher als normal. Grund ist vor allem die geringere Anzahl von Früchten pro Baum als Folge einer schwächeren Blüte.

Wie ganz Italien setzt auch Südtirol auf die Sortendiversifizierung. So nahm die Produktion klassischer Sorten wie dem Golden Delicious ab, während die sogenannten neuen Sorten, zu denen vor allem die Clubsorten gehören, wichtiger werden. Dennoch ist der Golden Delicious nach wie vor die in Südtirol meistangebaute Apfelsorte (38 %), gefolgt von Gala mit 18 Prozent und Red Delicious mit 10 Prozent. Damit machen diese drei Sorten fast zwei Drittel der gesamten Ernte in Südtirol aus, die in 2019 ein Gesamtvolumen von knapp 1 Million Tonnen hatte.

Der Trend zum Bioanbau setzt sich auch in Südtirol fort. Mit fast 10 % der Anbaufläche ist man hier europäischer Spitzenreiter im biologischen Apfelanbau. Für die nächsten Jahre hat sich die Apfelregion zum Ziel gesetzt, den Anteil noch weiter auszubauen und damit dem steigenden Konsumentenbedarf gerecht zu werden.

Hintergrund zum Südtiroler Apfel g.g.A.

Südtiroler Äpfel mit dem Gütesiegel „Südtiroler Apfel g.g.A.“ stehen für geprüfte Qualität, intensiven saftigen Geschmack und frisches Aroma. Grund sind die 300 Sonnentage pro Jahr und das alpin-mediterrane Klima: Kühle Nächte und warme, sonnige Tage schaffen die idealen Anbaubedingungen für den Südtiroler Apfel. Dadurch erlangen die Früchte die richtige Größe, Form, Farbe und besonders wichtig: den Geschmack. Der Südtiroler Apfel g.g.A. ist eng verbunden mit der Region, die alpines Traditionsbewusstsein mit mediterraner Leichtigkeit verbindet. Der Apfelanbau liegt fast ausschließlich in den Händen familiengeführter Betriebe, die zum Großteil seit Generationen Äpfel anbauen. Insgesamt gibt es über 7.000 Apfelbauern in Südtirol. Südtiroler Äpfel sind schmackhaft, gesund und lassen sich mit ihrer Vielfalt hervorragend pur oder in kreativen Rezepten verarbeitet genießen, vom Aperitif bis zum Dessert. 13 Apfelsorten dürfen das Gütesiegel „Südtiroler Apfel g.g.A.“ tragen. Die Abkürzung g.g.A. steht für „geschützte geografische Angabe“. Dieses Siegel ist eine von der EU vergebene geschützte Ursprungsbezeichnung und ist ein Qualitätsgarant für den Südtiroler Apfel.

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