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Nachrichten 20.12.2021

Der Wert nachhaltiger Landwirtschaft: Neumarkter Lammsbräu unterstützt Pilotprojekt

Welchen Wert hat nachhaltige Bio-Landwirtschaft für Umwelt und Gemeinwohl tatsächlich? Dieser Frage gehen der Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu und das Unternehmen Regionalwert Leistungen jetzt in einem gemeinsamen Pilotprojekt nach.

Der Wert nachhaltiger Landwirtschaft: Neumarkter Lammsbräu unterstützt Pilotprojekt
Spendenübergabe Ackerwildkräuterprojekt (Foto: Neumarkter Lammsbräu)

Welchen Wert hat nachhaltige Bio-Landwirtschaft für Umwelt und Gemeinwohl tatsächlich? Dieser Frage gehen der Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu und das Unternehmen Regionalwert Leistungen jetzt in einem gemeinsamen Pilotprojekt nach. Neumarkter Lammsbräu verwendet für seine Bio-Biere seit Jahrzehnten ausschließlich Hopfen und Malz aus regionalem Bio-Landbau. Die zuliefernden Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern arbeiten nicht nur ohne Pestizide und Kunstdünger, sie schützen auch aktiv Natur und Artenvielfalt. Gemeinsam mit Regionalwert Leistungen möchte Lammsbräu nun den konkreten Wert dieser besonderen Arbeit für Umwelt und Gemeinwohl ermitteln und damit die Grundlage für eine noch gerechtere Entlohnung von Bio-Landwirt*innen schaffen. Das Projekt, das auf der Regionalwert-Leistungsrechnung aufbaut, ist bis März 2022 angesetzt.

Zur finanziellen Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen der Bio-Landwirt*innen kommt ein Online-Tool von Regionalwert Leistungen zum Einsatz, das Ergebnis jahrelanger Forschung ist und auf ca. 300 Kennzahlen basiert. Die Bio-Landwirt*innen werden unter anderem nach der Form der Düngung, den eingesetzten Pflanzenschutzmitteln oder der Herkunft von Futtermitteln gefragt. Auch Themen wie Arbeitsplatzqualität und regionale Vernetzung spielen eine Rolle. Als Ergebnis erhalten die Bio-Landwirt*innen eine Übersicht über ihre Nachhaltigkeitsleistungen – und zwar auf Euro und Cent genau.

Lammsbräu finanziert die Teilnahme am Pilot-Projekt

An dem Pilotprojekt beteiligen sich 20 Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern aus der Erzeugergemeinschaft für ökologische Braurohstoffe (EZÖB) der Neumarkter Lammsbräu, denen die Bio-Brauerei die Teilnahme finanziert. Lammsbräu arbeitet seit fast 40 Jahren eng mit den Bio-Landwirt*innen ihrer regionalen Erzeugergemeinschaft zusammen. Eines der wesentlichen Fundamente dieser stabilen Partnerschaft ist die faire Entlohnung der landwirtschaftlichen Betriebe. Außerdem ermöglicht die Neumarkter Lammsbräu ihren Bio-Landwirt*innen durch langfristige Verträge mehr Planungssicherheit.

Politisch und gesellschaftlich hingegen werden Gemeinwohlleistungen wie Wasser- und Bodenschutz bislang nicht ausreichend honoriert. Regionalwert Leistungen packt dieses Problem bei der Wurzel: Ziel des Projekts ist es, so vollständig wie möglich abzubilden, welche Leistungen die Betriebe für die Erhaltung der Lebensgrundlagen und für ihre Region konkret erbringen. So soll der Wert nachhaltiger Landwirtschaft objektiv messbar werden und damit die Basis für eine für eine gerechte Entlohnung gelegt werden.

„Die Teilnahme am Pilotprojekt ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Lammsbräu-Inhaber und Geschäftsführer Johannes Ehrnsperger. „Für uns von Neumarkter Lammsbräu ist ganz zentral, dass wir den ökologischen Landbau fördern. Auch deshalb kämpfen wir dafür, dass die tolle Leistung der Bio-Bauern und -bäuerinnen noch besser sichtbar wird und sie gerecht entlohnt werden. Es muss sich für Bio-Bauern und -bäuerinnen auch finanziell positiv bemerkbar machen, dass sie unser aller Lebensgrundlagen wie Wasser und Boden schützten. Und nur so können wir zusätzliche Anreize schaffen, dass noch mehr Bauernhöfe auf den Bio-Landbau umgestellt werden.“

Zum Hintergrund der Regionalwert-Leistungsrechnung:

Landwirt*innen können mit den Ergebnissen der Regionalwert-Leistungsrechnung ihre Forderung nach fairer Entlohnung objektiv begründen und transparent aufzeigen, welche Arbeiten sie jährlich für ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit in ihrer Region erbringen. Auf dieser Datengrundlage können Bäuerinnen und Bauern fundiert für faire Entlohnung eintreten sowie Handel, Verarbeiter und Politik davon überzeugen, dass sich diese Leistungen für das Gemeinwohl in den Lebensmittelpreisen spiegeln und durch öffentliche Mittel mitgetragen werden.

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