Neue Bioland-Führungsstruktur & Solidarität mit der Ukraine
Bei der hybriden Bioland-Delegiertenversammlung in Fulda hat der Verband drei Vorstandsmitglieder für die neue Führungsstruktur gewählt. Mit der Verabschiedung einer Resolution bekundeten die Delegierten ihre Solidarität mit der Ukraine …
Bei der hybriden Bioland-Delegiertenversammlung in Fulda hat der Verband drei Vorstandsmitglieder für die neue Führungsstruktur gewählt. Mit der Verabschiedung einer Resolution bekundeten die Delegierten ihre Solidarität mit der Ukraine und erteilten Spekulationen im Lebens- und Futtermittelbereich eine klare Absage.
Jörg Quast, Josef Schmidt und Wolfgang Sickler – so heißen die drei neuen Vorstandsmitglieder des Bioland e.V., die gemeinsam mit Präsident Jan Plagge und Vizepräsidentin Sabine Kabath den ehrenamtlichen Bioland-Vorstand bilden. Bei der Bioland-Delegiertenversammlung (BDV) am Montag konnten sich die drei Kandidaten in einer Wahl der Delegierten gegen weitere Mitbewerber*innen durchsetzen.
Der Vorstand ist Teil der neuen Führungsstruktur des Bioland e.V., die um einen neuen Hauptausschuss ergänzt wird. Der Hauptausschuss setzt sich zusammen aus ehrenamtlichen sowie hauptamtlichen Vertreter*innen aus allen Regionen und ersetzt zukünftig das Präsidium. Die Änderung der Führungsstruktur hatte Bioland bereits auf der Herbst-BDV 2021 beschlossen – eine entsprechende Eintragung der Satzungsänderung im Vereinsregister steht unmittelbar bevor, sodass der neu gewählte Vorstand nun die Arbeit aufnehmen kann.
„In einem größer werdenden Verband ist es wichtig, dem demokratischen Anspruch weiterhin gerecht zu werden“, erklärt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Wir müssen unsere Gremien gut verzahnen, mögliche Flaschenhälse vermeiden und die Zusammenarbeit zwischen Ehren- und Hauptamt als besondere Stärke von Bioland ausbauen. Diesen Anforderungen wird die neue Führungsstruktur gerecht. Ich freue mich auf diese neue Form der Zusammenarbeit und gratuliere den Kolleg*innen herzlich zu ihrer Wahl!“
Jörg Quast führt seinen Betrieb im Hamburger Teil des Alten Landes und erzeugt im Schwerpunkt Äpfel und Birnen. Schon seit 2009 ist der 52-Jährige gewähltes Mitglied im Bioland-Landesvorstand Niedersachsen und er war Mitglied im Bioland-Präsidium, das nun in der neuen Führungsstruktur aufgegangen ist. Auch Josef Schmidt gehörte seit dem vergangenen Jahr dem Bioland-Präsidium an. Der 39-Jährige ist außerdem Landesvorstand Bayern und seit 2016 erster Regionalsprecher im Bioland-Bezirk Oberpfalz. Er führt einen landwirtschaftlichen Betrieb im bayerischen Erbendorf. Der Betrieb des 66-jährigen Wolfgang Sickler liegt in Rexingen-Horb am Neckar. Der ehemalige Geschäftsführer und heutige Beirat der regionalen Bioland-Erzeugergemeinschaft rebio ist seit 2019 Mitglied des Gesamtvorstands des Bioland-Landesverbandes Baden-Württemberg.
Ukraine-Resolution: Klare Position gegen Spekulationen und Instrumentalisierung
Die BDV stand auch unter dem Eindruck des andauernden Krieges in der Ukraine, die Betroffenheit der Delegierten und Redner*innen war spürbar. Als Zeichen der Solidarität mit den Bürger*innen der Ukraine und auch den Russ*innen, die in ihrem Land gegen den Angriffskrieg protestieren, haben die Delegierten am Dienstag eine Resolution verabschiedet. Zugleich unterstrichen sie in ihrem Beschluss, dass der Krieg nicht für Spekulationen genutzt werden dürfe, oder als Argument, um wichtige Umwelt- und Ökoziele nicht weiterzuverfolgen.
„Der Angriffskrieg, den Wladimir Putin gegen die Ukraine führt, ist eine humanitäre Katastrophe und muss schnellstmöglich beendet werden. In allererster Linie, um das Leid der Bürger*innen der Ukraine zu beenden, die sterben, verwundet werden, Angehörige verlieren, Hunger und Not erleiden oder aus ihrer Heimat fliehen müssen“, so Bioland-Präsident Plagge. „Der Krieg hat aber auch fatale Folgen für die gesamte Weltbevölkerung, weil er die globale Hungersituation verschärft und – angeschoben durch Spekulationen – zu extremen Preisanstiegen und hohen Unsicherheiten an den Märkten führt.“
Mit der Resolution positionieren sich die Delegierten wie folgt:
- Bioland spricht sich klar gegen Spekulationen im Lebensmittel- und Futtermittelbereich aus, die zu einem zusätzlichen Anstieg der Preise führen würden!
- Der Lebensmittelproduktion ist unbedingt Vorrang zu geben vor anderer Flächennutzung!
- Ziele des Green Deals mit der Farm-to-Fork-Strategie sowie die nationalen Bio-Ziele müssen auch und insbesondere in Krisenzeiten weiterverfolgt werden!
Die vollständige verabschiedete Resolution ist hier abrufbar: https://www.bioland.de/fileadmin/user_upload/Verband/Kernthemen/Agrarpolitik/BDV-Resolution-Ukraine.pdf