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BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 05-22: Geschäftsaussichten der Lebensmittelhersteller weiterhin eingetrübt

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Februar 2022 einen Umsatz von insgesamt 15,6 Milliarden Euro und steigerte das Vorjahresergebnis damit um 12,4 Prozent.

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 05-22: Geschäftsaussichten der Lebensmittelhersteller weiterhin eingetrübt
(Foto: BVE)

Konjunktur

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Februar 2022 einen Umsatz von insgesamt 15,6 Milliarden Euro und steigerte das Vorjahresergebnis damit um 12,4 Prozent. Das Umsatzplus resultierte sowohl aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland als auch einem Absatzanstieg von 1,2 Prozent. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschafteten die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 10,0 Milliarden Euro und bauten das Vorjahresergebnis damit um 12,4 Prozent aus. Bei steigenden Verkaufspreisen von plus 9,3 Prozent verzeichnete die Branche einen Absatzzuwachs von 2,9 Prozent. Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller ebenfalls ausbauen, das Umsatzergebnis lag bei 5,6 Milliarden Euro und stieg somit um plus 12,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Das Umsatzplus beruhte auf steigenden Ausfuhrpreisen von 14,5 Prozent, während der Absatz mit minus 1,8 Prozent moderat rückläufig war. In Anbetracht des gestiegenen Inlandsabsatzes steigerten die Hersteller ihre Lebensmittelproduktion: Der kalender- und saisonbereinigte Produktions-index stieg im Februar um 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Agrarrohstoffmärkte

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im März 2022 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 11,2 Prozent im Vormonatsvergleich, mit +50,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau. Der russische Krieg gegen die Ukraine wirkte sich dabei deutlich auf die Getreide-, Mais- und Ölmärkte aus und führte im März zu starken Preissteigerungen, insbesondere bei Weizen, Mais und Sonnenblumenöl.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Nach dem deutlichen Rückgang im März konnte sich das Geschäftsklima im April in Anbetracht der weiterhin bestehenden großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit nur moderat erholen. Der Saldo des Geschäftsklimas ist im April auf -13,9 Punkte gestiegen, nach -15,1 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel mit -1,1 Punkten nur moderat freundlicher als im Vormonat aus (-2,1), während der Blick in die Zukunft weiterhin deutlich eingetrübt bleibt: Zwar stieg der Indikator der Geschäftserwartungen um 1,4 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit einem Saldo von minus 25,8 Punkten übersteigt die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen die der Hersteller mit positiven Erwartungen jedoch deutlich.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung setze sich im April angesichts der großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten fort. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichneten deutliche Einbußen im Vormonatsvergleich. Der Konsumklimaindex lag im März bei -15,7 Punkten und sank damit um 7,2 Punkte im Vormonatsvergleich. Auf Basis der negativen Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Mai 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von -26,5 Punkten.

Im März 2022 stiegen sowohl die Lebensmittelpreise um 0,8 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um +2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise um 6,0 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 7,3 Prozent zu.

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