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Marktdaten 09.02.2023

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 02-23

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im November 2022 erneut einen preisbereinigten Absatzverlust von 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat verkraften. Während die Lebensmittelhersteller im Inland ein Absatzplus von 0,9 Prozent verzeichneten, verlor das Auslandsgeschäft mit minus 5,1 Prozent zum Vorjahresmonat deutlich.

BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie 02-23
(Foto: BVE)

Preisbereinigter Absatz weiterhin mit Minus: Auslandsgeschäft schwächelt

Konjunktur

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im November 2022 erneut einen preisbereinigten Absatzverlust von 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat verkraften. Während die Lebensmittelhersteller im Inland ein Absatzplus von 0,9 Prozent verzeichneten, verlor das Auslandsgeschäft mit minus 5,1 Prozent zum Vorjahresmonat deutlich.

In nominalen Zahlen ausgedrückt steigerten die Lebensmittelhersteller den Umsatz auf insgesamt 20,2 Milliarden Euro und damit das Vorjahresergebnis um 20,7 Prozent. Die Steigerung resultierte hauptsächlich aus gestiegenen Preisen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 13,2 Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von 22,2 Prozent um nominal 23,3 Prozent aus. Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,1 Milliarden Euro und stieg somit um 16,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise steigerten sich um 22,4 Prozent. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank imNovember im Vergleich zum Vorjahr um minus 3,6 Prozent.

Rohstoffmärkte

Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe

Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der HWWI-Rohstoffpreisindex fürWeltmarktpreise wichtiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für diePreisentwicklungen.

Im November verteuerten sich die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte zum Vormonat um plus 0,5 Prozent. Zum Vorjahresmonat stiegen die Preise um 31,9 Prozent. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken im November verglichen zum Vormonat um 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen sie bei plus 16,7Prozent. Produkte tierischer Erzeugung verteuerten sich im November zum Vormonat um 0,2 Prozent und stiegen zum Vorjahresmonat um beachtliche 43,7 Prozent.

Im Dezember 2022 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 4,7 Prozent im Vormonatsvergleich und liegt – auch bedingt durch den stark aufkommenden Basiseffekt von bereits stark gestiegenen Preisen vor einem Jahr – bei nun plus 7,7 Prozent (auf Eurobasis).

Energierohstoffe

Steigende Energiekosten sind ebenso eine große Belastung für Unternehmen und beeinflussen mittelfristig auch die Verkaufspreise der Lebensmittelhersteller. Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet diese ab. Er sank im Dezember um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat beträgt das Plus nun 29,8 Prozent (jeweilsauf Eurobasis). Auch hier wirkt sich der Basiseffekt verstärkt aus. Dabei stieg der Teilindex für den Gaspreis um 5,0 Prozent an.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Nach einer Erholung in den letzten Monaten fallen die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex gemischt aus: Der Saldo desGeschäftsklimas konnte im Januar insgesamt leichte Zugewinne verbuchen. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, sank jedoch deutlich und zeigt eine nunnegativere Bewertung des Ist-Zustandes der Ernährungsindustrie. Der Blick in die Zukunft hat sich hingegen im Vergleich zu den Vormonaten weiter aufgehellt, bleibt jedoch auf tiefem Niveau: Der Indikator der Geschäftserwartungen (6 Monate) zeigt, dass die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen die der Hersteller mit positiven Erwartungen nach wie vor deutlich übersteigt. Lediglich 11,5 von 100 gehen von einerVerbesserung aus; 27,4 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung hat sich nach dem Rekordtief im Herbst aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten etwas erholt. Der Konsumklimaindex stieg im Januar 2023 im Vergleich zum Dezember 2022 um weitere 2,5 Punkte. Auf Basis der Indikatorenentwicklung prognostizierte die GfK für Februar 2023 einen weiteren Anstieg des Konsumklimaindex um 3,7 Punkte von derzeit minus 37,6 auf minus 33,9 Punkte. Der Index bleibt damit weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau.

Im Dezember 2022 stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 0,7 Prozent im Vormonat, während die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,8 Prozent nachgaben. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 19,8 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 8,6 Prozent zu.

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