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Nachrichten 14.03.2023

Industriearmaturenhersteller ziehen gemischte Bilanz

Die Industriearmaturenbranche in Deutschland schaut mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2022 zurück. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat gemeinsam mit der nachfolgenden Energiepreiskrise naturgemäß Spuren hinterlassen. Auf der anderen Seite ist es der Industrie gelungen, trotz …

Industriearmaturenhersteller ziehen gemischte Bilanz
(Foto: VDMA)

Die Industriearmaturenbranche in Deutschland schaut mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2022 zurück. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat gemeinsam mit der nachfolgenden Energiepreiskrise naturgemäß Spuren hinterlassen. Auf der anderen Seite ist es der Industrie gelungen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein Umsatzplus von nominal 12 Prozent zu erwirtschaften. Das Inlandsgeschäft legte um 8 Prozent zu. Der Auslandsumsatz kletterte um 14 Prozent. Preisbereinigt entspricht das Umsatzwachstum von 12 Prozent jedoch nur einem Plus von 1 Prozent.

„Das kräftige Umsatzwachstum im vergangenen Jahr ist leider zu einem großen Teil der Inflation geschuldet. Vor allem die explodierenden Energie- und Vormaterialpreise machten den Herstellern zu schaffen. Die Armaturenindustrie hat dennoch erneut in einem schwierigen Umfeld Kurs gehalten“, bewertet Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Armaturen, die aktuelle Lage. „Im Laufe des Jahres gelang es dank nachlassender Lieferengpässe die aufgestauten Aufträge des Vorjahres sukzessive abzubauen“, hebt Burchard hervor. „Beispielsweise waren die Armaturenhersteller auf dem wichtigen Absatzmarkt USA dank des anziehenden Öl- und Gasgeschäfts wieder sehr erfolgreich unterwegs. Wir sind vor diesem Hintergrund zuversichtlich und rechnen mit einem Umsatzplus von 4 Prozent für 2023“, prognostiziert der Fachverbands-Geschäftsführer.

Alle Produktgruppen mit Umsatzwachstum

In allen Produktgruppen wurde 2022 ein deutliches Umsatzplus erzielt. Auch hier ist jedoch zu beachten, dass die auf den ersten Blick erfreuliche Entwicklung inflationsgetrieben war. Am besten schnitten Sicherheits- und Überwachungsarmaturen mit einem nominalen Umsatzplus von 17 Prozent ab. Absperr- und Regelarmaturen verbuchten zeitgleich ein Umsatzwachstum von 10 Prozent. Bei Sicherheits- und Überwachungsarmaturen kletterten vor allem die Auslandsumsätze kräftig. Hier wurde ein Plus von 24 Prozent erzielt. Auch bei Absperr- und Regelarmaturen verlief das Auslandsgeschäft besser als das Inlandsgeschäft, jedoch lag das Umsatzplus im niedrigen zweistelligen Bereich. Die Aussichten bleiben verhalten positiv. Aktuell liegen nach Zahlen des VDMA in allen drei Bereichen die Auftragseingänge über dem Vorjahreszeitraum.

Exporte legen weiter zu

Im vergangenen Jahr konnten die deutschen Armaturenhersteller im internationalen Wettbewerb punkten. So wurden Industriearmaturen im Wert von rund 4,8 Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Das entspricht einem Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Ausfuhren lagen damit 6 Prozent über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019.

Das Exportgeschäft mit dem wichtigsten Handelspartner China hat allerdings Federn gelassen und blieb um 6,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Es wurden Armaturen im Wert von 577,0 Millionen Euro in die Volksrepublik geliefert. Die Ausfuhren in das zweitwichtigste Abnehmerland USA stiegen dagegen zeitgleich um kräftige 25,7 Prozent auf 481,6 Millionen Euro. Sie lagen damit wieder über dem Niveau von 436,4 Millionen Euro im Jahr 2019. Die Exporte nach Frankreich kletterten um 8,7 Prozent. Das Land behauptete weiterhin Platz drei der wichtigsten Absatzmärkte mit einem Abnahmevolumen von 283,6 Millionen Euro.

Mit einem Exportplus von 13,4 Prozent beziehungsweise 8,3 Prozent gelang es nun auch dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden, wieder ein Exportniveau über dem Wert von 2019 zu erreichen. Die Exporte nach Großbritannien stiegen auf 198,4 Millionen Euro und in die Niederlande wurden Armaturen im Wert von 247,8 Millionen Euro geliefert.

Breite Abnehmerstruktur bietet Wachstumschancen

Die Auftragsbücher der deutschen Armaturenbranche sind immer noch recht gut gefüllt. Die langfristigen Aussichten sind vielversprechend. Auch wenn der wichtige Abnehmer Chemie derzeit schwächelt, bieten doch andere Bereiche nach wie vor gute Wachstumschancen. So sieht sich die Armaturenindustrie im Gleichklang mit anderen Komponentenherstellern als Enabler des Klimawandels. Das Trendthema Wasserstoff ist ebenfalls ein Wachstumssegment. Daher kommt die Fokussierung der EU sowie der aktuellen US-Regierung auf Nachhaltigkeitsthemen nicht ungelegen. In China erhofft sich die Branche im Zuge der einsetzenden Konjunkturerholung bessere Geschäfte.

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