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Nachrichten 24.05.2023

Europastudie: Investitionen in Nachhaltigkeit steigen um 16 Prozent

Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen, zunehmender regulatorischer Anforderungen und des fortschreitenden Klimawandels ist ein stärkeres Engagement der Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit europaweit alternativlos. Entsprechend ziehen die Investitionen in diesem Bereich an, wie eine aktuelle Studie …

Europastudie: Investitionen in Nachhaltigkeit steigen um 16 Prozent
(Foto: confructa medien GmbH)

Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen, zunehmender regulatorischer Anforderungen und des fortschreitenden Klimawandels ist ein stärkeres Engagement der Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit europaweit alternativlos. Entsprechend ziehen die Investitionen in diesem Bereich an, wie eine aktuelle Studie der Managementberatung Horváth unter 150 europäischen Topführungskräften zeigt. Mehr als ein Viertel aller in 2023 geplanten Investitionen ist demnach für Nachhaltigkeit reserviert (27 Prozent). Das ist ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Große Unternehmen mit mindestens fünf Milliarden Euro Jahresumsatz haben den Anteil um 20 Prozent angehoben.

Nach Regionen betrachtet zeigt sich, dass Investitionen in Sustainability von europäischen Unternehmen zu fast zwei Dritteln auch im europäischen Markt bleiben (63 Prozent). Auf den erhöhten Kosten für mehr Nachhaltigkeit bleiben die Betriebe noch zum großen Teil sitzen, denn nach Einschätzung der Befragten können sie branchenabhängig zu maximal einem Drittel auf Endkunden umgelegt werden. Daher nutzen die Unternehmen jegliche Förderungsoptionen. Branchenübergreifend geben etwa 80 Prozent an, alle für sie in Frage kommenden Förderungen im Bereich Nachhaltigkeit zu kennen und sie bei konkreten Vorhaben vorab zu prüfen. Sieben von zehn europäischen Unternehmen kooperieren zur Ausschöpfung von Förderoptionen auch ganz bewusst mit Partnern.

Zahlungsbereitschaft von Kunden wird unterschätzt

„Investitionen in Nachhaltigkeit rentieren sich nicht sofort, doch die Zahlungsbereitschaft der Kunden für ein Plus an Nachhaltigkeit wird oft unterschätzt – gerade die Schwankungen der Energiepreise haben gezeigt, dass die erhöhten Kosten zu einem signifikanten Anteil weitergegeben werden können“, sagt Matthias Deeg, Partner und Experte für Green Transformation bei Horváth. Industrieunternehmen haben Deeg zufolge einen Vorteil, den sie auch ausspielen sollten und können – nämlich die Abhängigkeit ihrer Kunden von Rohstoffen und Materialien. Die Investitionen zahlen darüber hinaus direkt in die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen ein: „Der Wettstreit um nachhaltige Sourcing-Quellen, Technologien und Partner hat längst begonnen. Wer jetzt zögerlich agiert, wird später das Nachsehen haben“, so Deeg. „Wir erwarten ein deutliches Signal der EU nach dem Inflation Reduction Act der USA. Hier werden durch den Net Zero Industry Act der größte Hebel für den Green Deal in Deutschland und in der EU erwartet.“

Innovationsvorteil wichtiges Motiv für ökologisches Engagement

Dass ein Vorsprung bei Nachhaltigkeit enorme Wettbewerbsvorteile mit sich bringen kann, haben viele Unternehmen inzwischen erkannt. Auf die Frage, welches die wichtigsten Motive für ihr ökologisches Nachhaltigkeitsengagement ist, steht der Aspekt „neue Impulse für Innovationen und Zukunftstechnologien“ hinter einer Verbesserung der Energieeffizienz und dem ideellen Ziel „Erhaltung von Lebensräumen“ bereits an dritter Stelle. Bei Unternehmen aus den Bereichen Lebensmittel, Handel und Konsumgüter ist die Motivation anders gelagert. Hier rangiert die Erfüllung von Kundenerwartungen bei den Motiven auf Platz eins. „Das Bild in der Konsumgüterindustrie ist divers. Während große Handelsketten und Konsumgüterhersteller sehr aktiv im Bereich nachhaltige Produkte, Logistikkette und Energieversorgung agieren, sind viele andere Marktteilnehmer aufgrund aktueller geringer Margen eher zurückhaltend und setzen nur das Notwendigste um“, so Horváth-Experte Matthias Deeg.

Über die Studie
Für die aktuelle Horváth-Studie „Investitionen in Nachhaltigkeit“ wurden europaweit 150 Topmanager und -managerinnen befragt, davon 100 aus Deutschland. Die Führungskräfte stammen aus Unternehmen mit mindestens 100 Millionen Euro Jahresumsatz, branchenübergreifend. Die Interviews wurden im Dezember 2022 durchgeführt.

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