Tetra Pak und Stora Enso unterstützen Betriebsstart für eines der wichtigsten europäischen Recyclingzentren für Getränkekartons
Mit einer Gesamtinvestition von rund 29 Millionen Euro von Tetra Pak und Stora Enso hat in Polen eine neue Recyclinganlage für gebrauchte Getränkekartons den Betrieb aufgenommen.
Mit einer Gesamtinvestition von rund 29 Millionen Euro von Tetra Pak und Stora Enso hat in Polen eine neue Recyclinganlage für gebrauchte Getränkekartons den Betrieb aufgenommen. Die Anlage hat das Potenzial, die jährliche Recyclingkapazität für Getränkekartons im Land zu verdreifachen – von rund 25.000 auf 75.000 Tonnen. Sie bietet außerdem die Möglichkeit, das gesamte in Polen verkaufte Volumen an Getränkekartons sowie zusätzliche Mengen aus Nachbarländern, wie der Tschechischen Republik, Ungarn, der Slowakei, Lettland, Estland und Litauen, zu verarbeiten.
Die hochmoderne Anlage befindet sich in der Produktionsstätte von Stora Enso in Ostrołęka (Polen) und hat eine Jahreskapazität von 50.000 Tonnen. Sie ist ausschließlich für die Materialtrennung von Getränkekartons vorgesehen, bei der Papierfasern von Polymeren und Aluminium getrennt werden. Die Fasern werden anschließend zu neuen Kartonmaterialien verarbeitet. Indem gebrauchte Kartonverpackungen zu neuen Verpackungsmaterialien auf Papierbasis verarbeitet werden, wird effektiv zur Kreislaufwirtschaft beigetragen. Diese neue Papierrecyclinganlage wird durch das tschechische Unternehmen Plastigram Industries ergänzt, das gemeinsam mit Tetra Pak Lösungen für das Recycling von PolyAl1 zu neuen Produkten entwickelt.
„Seit Jahrzehnten arbeiten wir daran, die Recyclingkapazitäten für Getränkekartons zu erhöhen, indem wir gemeinsam mit Recyclingunternehmen, Technologieanbietern und Lieferanten in neue Anlagen und Einrichtungen investieren“, sagt Lars Holmquist, EVP Sustainability & Communications bei Tetra Pak. „Im Jahr 2022 hat Tetra Pak fast 30 Millionen Euro2 für Sammel- und Recyclingprojekte weltweit bereitgestellt und plant in den kommenden Jahren weitere Investitionen von bis zu 40 Millionen Euro jährlich. Als Teil der „Alliance for Beverage Cartons and the Environment (ACE)“ unterstützen wir das Ziel der Branche, die Sammelquote für das Recycling von Getränkekartons in der EU bis 2030 auf 90 % und die Recyclingquote auf 70 % zu erhöhen. Ich freue mich sehr, dass unsere Zusammenarbeit mit Stora Enso zu einem der größten Recyclingzentren für Getränkekartons in Europa führt und damit einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung dieser gesetzten Ziele leistet. Dies ist auch ein hervorragendes Beispiel dafür, wie systemische und kollektive Maßnahmen dazu beitragen können, hochwertige erneuerbare Materialien im Kreislauf zu halten – wie Papierfasern aus recycelten Kartons.“
„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen unserer engen Zusammenarbeit mit Tetra Pak, die, wie auch Stora Enso, die Entwicklung nachhaltiger Lösungen und Systeme in den Mittelpunkt stellen. Diese neue und moderne Lösung stellt eine bedeutende Erweiterung der europäischen Recyclingkapazitäten dar und ist ein konkreter Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft bei Lebensmittelverpackungen. Die Recyclinganlage ergänzt nicht nur den derzeitigen Umfang unserer Produktionsstätte in Polen, sondern sie wird auch einen wichtigen Beitrag zu den Recycling- und Abfallreduzierungszielen des EU-Vorschlags für eine Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle leisten“, sagt Hannu Kasurinen, EVP Packaging Materials bei Stora Enso.
Die neue Anlage wird das Recycling von Getränkekartons in ganz Mittel- und Osteuropa ankurbeln und zeigt die Bereitschaft der Getränkekartonindustrie, die Ziele der vorgeschlagenen EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) zu unterstützen. Außerdem wird die zentrale Rolle des Recyclings bei der Umstellung des Lebensmittelverpackungssektors auf umweltfreundliche Technologien unterstrichen. Die Branche hat bereits rund 200 Millionen EUR in den Ausbau der Recyclingkapazitäten für Getränkekartons in der EU investiert und plant, bis 2027 weitere 120 Millionen Euro bereitzustellen.3
1Der nicht-faserbasierte Bestandteil von Kartonverpackungen wird als PolyAl bezeichnet, womit die Schichten aus Polymeren und Aluminium gemeint sind, die als Barriere gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit dienen, um den Inhalt von aseptischen Kartonverpackungen zu schützen.
2Sowohl OPEX- als auch CAPEX-Investitionen.
3https://www.beveragecarton.eu/wp-content/uploads/2022/03/ACE-Impact-assessment-study-of-an-EU-wide-collection-for-recycling-target-of-beverage-cartons-Roland-Berger.pdf