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Nachrichten 11.10.2023

Bewegung in der Personalpolitik der Ernährungs- und Genussmittelindustrie: Flexible Arbeitsmodelle zunehmendes Privileg, hoher Weiterbildungsbedarf bei Fach- und Führungskräften

Personal finden und binden bleibt in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels für die Personalverantwortlichen der Ernährungs- …

Bewegung in der Personalpolitik der Ernährungs- und Genussmittelindustrie: Flexible Arbeitsmodelle zunehmendes Privileg, hoher Weiterbildungsbedarf bei Fach- und Führungskräften
(Foto: AFC Personalberatung GmbH)

Personal finden und binden bleibt in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels für die Personalverantwortlichen der Ernährungs- und Genussmittelindustrie die größte Herausforderung. Die Personalpolitik wird daher vielseitiger und nachhaltiger. Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung, machen sich zunehmend für soziale Nachhaltigkeit stark und werden digitaler und flexibler in ihren Arbeitsmodellen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Rekrutierung von Mitarbeitenden und die Arbeitgeberattraktivität aus, sondern fördert die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden. Dies sind zentrale Aussagen der neuen Studie „HR Trends 2023 in der Food and Consumption Value Chain“, die die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG) und die AFC Personalberatung zum elften Mal in Folge durchgeführt haben.

„Bei der Mitarbeiterbindung setzt die Mehrheit der Unternehmen auf die betriebliche Altersvorsorge und flexible Arbeitsmodelle mit klaren Regelungen zu mehrheitlicher Präsenz im Unternehmen. Dabei bleibt mobiles Arbeiten in der Branche zwar ein zunehmender Trend aber auch ein Privileg, denn in 52 Prozent der Unternehmen ermöglichen die betrieblichen Abläufe nicht einmal für jeden Vierten Mitarbeitenden mobiles Arbeiten. Beim Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit spielt die Weiterbildung für die Unternehmen die wichtigste Rolle. Das größte Potential wird hier auf Ebene der Fach- und Führungskräfte gesehen. Dabei stehen die Bereiche mit dem größten Personalmangel, Technik und Produktion, sicherlich im Fokus“, unterstreicht Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V.

Die Ergebnisse der diesjährigen HR-Studie zeigen zudem, dass Weiterbildung hauptsächlich orts- und zeitflexibel mithilfe digitaler Medien stattfindet oder durch kostenintensive, individuelle Coachingaktivitäten. Eine zeitgemäße Arbeitswelt im Betrieb erfordert zudem mehr Bewegung in der Personalpolitik, Führungs- und Managementkompetenzen müssen sich anpassen und stärker gestalten.

„Unter dem Vorzeichen des harten Wettbewerbs um Mitarbeitende ist es nicht verwunderlich, ab der 7. Klasse an, um den Nachwuchs für sich zu gewinnen. Denn auf ihre Homepage allein können sich die Unternehmen nicht mehr verlassen. Sie greifen zunehmend auf internationale Jobbörsen und Personalberatungen zurück. Ein aktives Werben um neues Personal ist mittlerweile also unerlässlich“, fasst Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Personalberatung ein zentrales Ergebnis der Studie zusammen.

Zur Studie
Im Rahmen der Studie „HR Trends 2023 in der Food and Consumption Value Chain“ hat die AFC Personalberatung GmbH in exklusiver Zusammenarbeit mit der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss e.V. 465 Unternehmen entlang der Food and Consumption Value Chain befragt, wie sie sich auf die Herausforderungen im Bereich Human Resources einstellen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Dabei kamen sowohl mittelständische als auch Großunternehmen aus der Agrar-, Ernährungs- und Genussmittelwirtschaft, dem Lebensmitteleinzelhandel sowie dem Maschinen- und Anlagenbau zu Wort.
Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie beschäftigt in etwa 6.200 vorwiegend kleinen und mittelständischen Betrieben rund 637.000 Menschen. Anders als in allen anderen deutschen Industrien werden in der Branche jedes Jahr hunderte von Tarifverträgen in den einzelnen Regionen und Teilbranchen abgeschlossen und neu verhandelt. Es gibt keinen anderen Wirtschaftsbereich in Deutschland, der eine solch differenzierte Tarifpolitik betreibt. Die ANG verbindet als Dachverband die neun sozialpolitischen Landesverbände sowie vier Fachverbände der Ernährungs- und Genussmittelindustrie.

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