Süßmoster-Preis 2023 geht an KEKILA
Initiiert von der Redaktion der Fachzeitschrift FLÜSSIGES OBST wurde der Süßmoster-Preis in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Ausgezeichnet werden mit diesem Preis Unternehmen der Fruchtsaftindustrie, die mit innovativer Technologie, einem innovativem Produktportfolio, neuen Marketingkonzepten …
Die Kelterei Kitsche im sächsischen Lauba KEKILA erhält den Süßmoster-Preis 2023
Initiiert von der Redaktion der Fachzeitschrift FLÜSSIGES OBST wurde der Süßmoster-Preis in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Ausgezeichnet werden mit diesem Preis Unternehmen der Fruchtsaftindustrie, die mit innovativer Technologie, einem innovativem Produktportfolio, neuen Marketingkonzepten oder einer besonderen Firmenhistorie eine Geschichte erzählen können, die über die reine Herstellung der Fruchtsaftprodukte hinausgeht. Der Süßmoster-Preis würdigt auch das freiwillige, über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinausgehende Engagement kleiner und mittelständischer Unternehmen, die auf unterschiedlichste Weise soziale Verantwortung übernehmen.
Die Preisverleihung fand am 27. November in Dinkelsbühl im Rahmen des Süßmoster-Stammtisches 2023 statt. Kathleen Kitsche, Geschäftsführerin KEKILA, nahm den Preis in Anwesenheit von mehr als 50 „Süßmoster“-Kollegen entgegen. Der „Süßmoster-Preis 2023“ – von einem Vertreter der österreichischen Presse „Fruchtsaft-Oscar“ getauft – ehrt nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Unternehmerin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das Familienunternehmen weiterzuführen und die Qualität sowie die Vielfalt der Produkte kontinuierlich zu steigern, eben die Natur in die Flasche zu bringen.
Gegründet wurde das Unternehmen – in dem mit der heutigen Preisträgerin sieben Festangestellte in Lohn und Brot stehen –im Jahr 1986. Der Senior erinnert sich: „In der ehemaligen DDR waren Fruchtsäfte Mangelware.“
Damals arbeitete er noch bei der LPG, sah dort jedoch keine Zukunft mehr. „Der Bedarf nach Obstsäften war groß. Auf unserem Grundstück gab es Platz, einen solchen Betrieb aufzubauen“, sagt der Firmengründer. Die entsprechenden Genehmigungen der damaligen Behörden wurden problemlos erteilt: Eben weil in der Mangelwirtschaft die vitaminreichen Getränke eher zur Bückware unterm Ladentisch mutierten.
Geld vom Staat oder anderweitige finanzielle Unterstützung dagegen gab es für die Kelterei nicht. So begann der Betrieb mit eher historischer Technik die Produktion. Die erste Packpresse stammte aus einem Ebersbacher Betrieb und dem Baujahr 1934. „Pro Stunde wurden mit diesem Teil eine Tonne Saft produziert“, erzählt der Gründer. Die moderne Presse heute quetscht in der gleichen Zeit fünf Tonnen Saft aus den Früchten.
Im Laufe der Jahre wurde viel bewegt, um den Betrieb für die künftigen Herausforderungen zu rüsten. 1996/97 wurde in zwei große neue Maschinen für die Produktion der Säfte investiert. Außerdem wurden in diesen Jahren neue Lager- und Produktionsräume gebaut. 2009 wurde das Tanklager modernisiert. Dieses bestand zum größten Teil noch aus Aluminium-Tanks und musste daher nicht nur erweitert, sondern komplett erneuert werden. Mehrere 25.000 Liter Edelstahl-Tanks ermöglichen aktuell die Lagerung von rund 200.000 Liter fertigen Saft.
Im selben Jahr wurde eine Kurzzeitheizungsanlage zur schonenden Saftbehandlung in Betrieb genommen, um die Qualität der Säfte weiter zu erhöhen.
Durch die Investitionen der vergangenen Jahre konnte der Produktionsausstoß erheblich gesteigert werden. Dieser lag anfänglich bei ca. 2.000 Flaschen am Tag, heute werden täglich 3.000 Flaschen pro Stunde abgefüllt.
Bei all diesen Aktivitäten half die diesjährige Preisträgerin schon als Jugendliche mit 15 Jahren im elterlichen Betrieb mit und stand an der Maschine und presste Saft. Kathleen Kitsche gehört mit ihrem Berufszweig zu den wenigen Frauen, die einen solchen Betrieb leiten und die entsprechende Ausbildung mitbringen.
Sie beschloss die Ausbildung zur „Fachkraft für Fruchtsafttechnik“ zu absolvieren und legte im Jahr 2000 die Prüfung als Industriemeisterin Fruchtsaft und Getränke ab. Seitdem arbeitete sie in der Kelterei und brachte Ihre erlernten Fähigkeiten im elterlichen Betrieb ein. Seit dem 01.01.2018 leitet sie die Geschicke der Firma und wird dabei mit Rat und Tat weiterhin von der Familie unterstützt. Um ihre Leidenschaft für Saft noch fundierter übermitteln zu können, absolvierte Kathleen Kitsche 2021 zusätzlich die Ausbildung zur Fruchtsaft-Sommelière.
Sie sieht der Zukunft positiv entgegen. Altbewährtes soll erhalten bleiben, denn das habe sich etabliert und Neues muss gewagt werden.
Mit sommerlichen Aktivitäten wie „Amors Kirschkern“ – ein Fest für alle Sinne auf der Obstwiese in der sächsischen Oberlausitz eine Buchlesung mit Verkostung unter freiem Himmel – unterstreicht die junge Geschäftsfrau die Möglichkeiten neuer Marketingideen.
Auch neue Produkt-Innovationen prägen den Erfolg des Unternehmens. In einer Zeit, in der alte Traditionen oft in Vergessenheit geraten, hat KEKILA sich dazu entschlossen, ein fast vergessenes Handwerk wieder aufleben zu lassen. Mit Stolz präsentiert die Fruchtsaftkelterei eine neue Serie von Obstweinen, die im Holzfass gereift sind.
Das Holz verleiht dem Wein eine angenehme Würze und eine sanfte Vanillenote, die perfekt mit den fruchtigen Aromen harmoniert.“, sagt die KEKILA-Geschäftsführerin Kathleen Kitsche und nutzt Social Media, um auch diese Neuigkeit in Sekundenschnelle publik zu machen.
Der Süßmoster-Preis 2023 wird verliehen an Kekila – die regionale Kelterei vertreten durch Kathleen Kitsche in Anerkennung ihres Engagements, die Natur in die Flasche zu bringen, Tradition zu wahren und Neues zu wagen, den Verarbeitungsprozess für die Verbraucher auf allen Social Media Kanälen transparent zu machen und ihr Wissen um das Obst und die verarbeiteten Produkte mit ihren Kunden und solchen, die es werden sollen, zu teilen.