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Marktdaten 16.10.2024

AGRANA mit deutlichem EBIT-Rückgang im ersten Halbjahr 2024/25

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete im ersten Halbjahr 2024/25 beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) einen deutlichen Rückgang um 49,0 % auf 56,6 Mio. €. Der Konzernumsatz ging um 5,0 % auf 1.861,7 Mio. € …

AGRANA mit deutlichem EBIT-Rückgang im ersten Halbjahr 2024/25
Im Zuckermarkt bleiben auch die kommenden Monate sehr herausfordernd. (Foto: AGRANA)

Insbesondere Zuckermarkt bleibt herausfordernd

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete im ersten Halbjahr 2024/25 beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) einen deutlichen Rückgang um 49,0 % auf 56,6 Mio. €. Der Konzernumsatz ging um 5,0 % auf 1.861,7 Mio. € (Vorjahr: 1.959,5 Mio. €) zurück. Im Vorjahresvergleich niedrigere Absatzpreise bei Zucker und schwächere Margen bei Stärke- und Verzuckerungsprodukten führten zur Reduktion bei EBIT und Umsatz. Die Entwicklung des Segmentes Frucht verlief hingegen mit einem deutlich über dem Vorjahr liegenden EBIT sehr zufriedenstellend. Im Zuckermarkt bleiben auch die kommenden Monate sehr herausfordernd. Ursprünglich hohe Ernteerwartungen in Europa in Verbindung mit deutlich gestiegenen Importen aus der Ukraine haben in den letzten Monaten zu einem erhöhten Angebot bei stagnierender Nachfrage geführt, wodurch das Zuckerpreisniveau deutlich gesunken ist.

AGRANA mit deutlichem EBIT-Rückgang im ersten Halbjahr 2024/25
Stephan Büttner (Foto: AGRANA)

„Die aktuell sehr unerfreuliche Marktlage wird sich negativ auf das Ergebnis der AGRANA-Gruppe für das Geschäftsjahr 2024/25 auswirken. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mindert zwar wirtschaftliche Schwankungen, dennoch arbeiten wir weiter mit Hochdruck an unserer „Next Level“-Strategie, um die Abhängigkeit von Marktvolatilitäten zu reduzieren und unsere Basisprofitabilität zu erhöhen. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, einschließlich eines umfassenden Kostensenkungsprogramms auf Holding- und Segmentebene. In den volatilen Rohstoffmärkten, in denen wir tätig sind, ist Kostenführerschaft entscheidend. Hier wollen wir unsere vorhandenen Potenziale voll ausschöpfen,“ erklärt AGRANA-CEO Stephan Büttner.

Das Finanzergebnis belief sich auf –19,4 Mio. € nach -24,3 Mio. € im Vorjahr, wobei die positive Veränderung primär aus einem deutlich verbesserten Währungsergebnis aber auch aus einem moderat verbesserten Zinsergebnis resultierte. Nach einem Steueraufwand in Höhe von 13,7 Mio. €, einer Steuerquote von 36,8 % (H1 2023/24: 25,8 %) entsprechend, erreichte das Konzernergebnis 23,5 Mio. € (H1 2023/24: 64,3 Mio. €). Die Nettofinanzschulden zum 31. August 2024 lagen mit 621,2 Mio. € um 14,9 Mio. € unter dem Wert per 29. Februar 2024. Das Gearing zum Quartalsstichtag betrug 50,9 % (29. Februar 2024: 51,0 %).

Segment Frucht

Der Umsatz im Segment Frucht lag im ersten Halbjahr 2024/25 mit 824,5 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert. Bei Fruchtzubereitungen stiegen die Umsätze mengenbedingt, bei Fruchtsaftkonzentraten mengen- und preisbedingt.

Das EBIT im Segment erreichte nach sechs Monaten 50,4 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Verbesserung war v.a. auf eine positive Geschäftsentwicklung bei Fruchtzubereitungen in Europa und Mexiko zurückzuführen. Auch im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate wurde ein gutes Ergebnis erzielt.

Segment Stärke

Der Umsatz im Segment Stärke lag im ersten Halbjahr 2024/25 um 13,3 % unter dem Wert des Vergleichszeitraumes, in dem der Krieg in der Ukraine zu massiven Preissteigerungen auf den Märkten führte. Aufgrund gesunkener Rohstoff- und Energiepreise war im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang der Marktpreise zu beobachten, mit Auswirkungen auf die Verkaufspreise des gesamten Stärkeportfolios.

Das EBIT im Segment Stärke lag mit 24,9 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Hauptgrund dafür war der Margenrückgang im Bereich der Stärke- und Verzuckerungsprodukte bedingt durch deutlich niedrigere Verkaufspreise für Haupt- und Nebenprodukte.

AGRANA war in Österreich im September vom Hochwasser betroffen, was zu vorübergehenden Produktionsausfällen in den Stärkewerken in Pischelsdorf und Gmünd führte. Die finanziellen Folgen sind derzeit noch nicht vollständig abschätzbar.

Segment Zucker

Der Umsatz im Segment Zucker verringerte sich im ersten Halbjahr 2024/25 im Vorjahresvergleich moderat um 8,9 %. Der negative Effekt gesunkener Zuckerverkaufspreise konnte durch leicht höhere Absätze nicht kompensiert werden. Das EBIT im ersten Halbjahr 2024/25 ging von 31,0 Mio. € markant auf -18,7 Mio. € zurück. Vor allem deutlich niedrigere Zuckerverkaufspreise im Retail-Bereich spiegelten sich im Halbjahresergebnis wider.

Die Zuckerrübenkampagne in den beiden österreichischen Werken und anderen AGRANA-Zuckerfabriken in Mittel- und Osteuropa konnte aufgrund des Hochwassers Mitte September teilweise nur verzögert starten. Seit dem 4. Oktober läuft die Rübenverarbeitung an allen Standorten.

Ausblick

Aufgrund der anhaltenden Herausforderungen, vor allem im Segment Zucker, bleibt die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem deutlichen Rückgang beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) unverändert. Beim Konzernumsatz wird von einem moderaten Rückgang ausgegangen.

Das Investitionsvolumen in den drei Segmenten wird in Summe mit rund 120 Mio. € moderat unter dem Wert von 2023/24 und nur noch auf Abschreibungsniveau (rund 120 Mio. €) liegen. Etwa 12 % davon werden auf Emissionsreduktionsmaßnahmen in der eigenen Produktion im Rahmen der AGRANA-Klimastrategie entfallen.

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