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Nachrichten 30.11.2018

125 Jahre GEA Separation

1893. Es war das Jahr der Erfindungen, die bis heute aus dem Leben nicht mehr wegzudenken sind wie der Dieselmotor von Rudolf Diesel und der Reißverschluss von Whitcomb Judson.

125 Jahre GEA Separation
Am GEA Standort Oelde wurden u.a. zwei neue Produktionshallen errichtet und Optimierungsmaßnahmen an Bestandshallen vorgenommen, zudem hat der Standort eine eigene Energieversorgung durch ein neu errichtetes Blockheizkraftwerk bekommen. (Photo: GEA)

Vom Maschinenbauer zum ganzheitlichen Lösungsanbieter und global agierenden Technologieführer

1893. Es war das Jahr der Erfindungen, die bis heute aus dem Leben nicht mehr wegzudenken sind wie der Dieselmotor von Rudolf Diesel und der Reißverschluss von Whitcomb Judson. Und 1893 zeigte sich auch, was Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen bedeutet. Andy Bowen und Jacke Burke lieferten sich einen sieben Stunden und 19 Minuten dauernden Boxkampf über 110 Runden – am Ende ohne Sieger. Innovationskraft, Kreativität und Durchhaltevermögen bewiesen zur gleichen Zeit auch der Kaufmann Franz Ramesohl und der Kunsttischler Franz Schmidt im westfälischen Oelde. Sie eröffneten am 1. September 1893 eine Werkstatt und stellten „Hand-Milch-Zentrifugen“ mit dem Modellnamen „Westfalia“ her. Drei Schlosser und zwei Dreher hatte die Ramesohl & Schmidt oHG vor 125 Jahren. Sie produzierten die handbetriebenen Milch-Zentrifugen mit einfachsten, aber effektiven Arbeitsmitteln. Unternehmerische Fähigkeiten, handwerkliche und technische Kompetenzen gepaart mit Innovationsfreude bildeten dabei die Basis für die folgenden 125 Jahren.
Aus den Unternehmens-Wurzeln entwickelte sich der heutige GEA Standort, das modernste Separatorenwerk der Welt. Die Produkte „made in Oelde“ werden in alle Welt geliefert. Die Exportquote liegt aktuell bei über 80 Prozent. Die Kompetenz von GEA umfasst inzwischen über 3.500 verschiedene Prozesse und 2.500 Produkte für diverse Industrien von der Nahrungs- und Getränkebranche über Marine, Öl und Gas bis hin zur Energie-, Chemie-, Pharmazie- und Umwelttechnik.

Regional verwurzelt, global agierend

Oelde ist für GEA heute der größte Einzelstandort weltweit mit einer Produktionsfläche von rund 37.000 Quadratmetern. Rund 1.900 Mitarbeitern, davon 180 Auszubildende, arbeiten derzeit in den Bereichen Konstruktion, Produktion und Verwaltung. 2013 hat GEA in den Standort umfangreich investiert. „Wir hatten und haben den klaren Anspruch, im globalen Wettbewerb nicht einfach nur mit zu schwimmen, sondern ihn durch Effizienzsteigerung zu bestimmen“, sagt Steffen Bersch, Vorstandsmitglied bei GEA, der viele Jahre selber in Oelde gearbeitet hat. Der Neubau in Oelde, der 2013 entstand, wurde so beispielsweise wesentlich vom Gedanken der Nachhaltigkeit getragen: Ein eigenes Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 1,2 MW reduziert den CO2-Footprint und erzeugt so viel Strom, dass damit auch über 2.000 durchschnittliche Haushalte versorgt werden könnten. Die neue Separatoren-Fertigung ermöglicht GEA Prozessoptimierungen im kompletten Produktionsverlauf. Der Einsatz gut ausgebildeter und engagierter Mitarbeiter im Zusammenspiel mit modernen Fertigungsmaschinen und -technologien haben in der Produktion der meist kundenindividuellen Separatoren und Anlagen zu deutlich verringerten Durchlaufzeiten bei einer nach wie vor überdurchschnittlich hohen Produktqualität geführt.
Eine noch größere Kundenorientierung ermöglicht auch das 2014 neu eröffnete hauseigene Process Test Center (PTC), welches Investitionsvorhaben von Kunden umfangreich durch Spezialisten begleitet: Angefangen mit der Spezifizierung von Produkteigenschaften über die Bestimmung und Auslegung der Maschinentypen bis hin zu Pilotversuchen bei GEA und vor Ort beim Kunden. In Zusammenarbeit mit dem Kunden, den GEA Produktmanagern und dem GEA Process Development entwickelt und testet das PTC auch ganz neue Verfahrensabläufe. Damit untermauert das PTC auch die Innovationsstärke der GEA als international führender Technologiekonzern. Es wurden bislang über 11.000 Versuche und Prozessentwicklungen sowie mehr als 18.000 labortechnische Produktanalysen durchgeführt. Gebündelt wird dieses Know-how in einer Datenbank, welches jedes Jahr durch etwa 500 neue Produktprüfungen und über 150 Prozessentwicklungen ergänzt und aktualisiert wird.

Um zuverlässig für höchste Kundenzufriedenheit und kontinuierliche Maschinenverfügbarkeit im laufenden Betrieb sorgen zu können, wird die Lieferung von Ersatzteilen von Oelde aus und in Zusammenarbeit mit namhaften Logistikunternehmen über so genannte Hubs zentral koordiniert. Aktuell sind diese Ersatzteilzentren in Köln, Deutschland (seit 2011), Singapur (seit 2014) und Naperville, USA (seit 2017) ansässig. Im European Parts Logistics Center (EPLC) in Köln sind etwa 21.000 unterschiedliche Artikel – vom Dichtring mit 5 mm Durchmesser bis hin zu Maschinenteilen von mehreren hundert Kilogramm – in kürzester Zeit abrufbar; durchschnittlich werden 250 Sendungen täglich abgefertigt. GEA Kunden können diesen Service über eine Hotline 24/7 abrufen. Geht ein Auftrag bis 15 Uhr Ortszeit ein, ist er garantiert am selben Tag versandfertig. Besonders eilige Sendungen verlassen sogar innerhalb eine Stunde den Standort.

Die Chancen der Digitalisierung nutzen

Die kontinuierlich und immer schneller fortschreitende Digitalisierung verändert Kunden, Märkte und nicht zuletzt auch GEA. Hierauf die richtigen Antworten mit innovativen digitalen Produkten und Dienstleistungen zu finden, ist entscheidend für den Wettbewerbsvorteil von morgen“, erklärt Tobias Brinke, Head of Product Group Management Separation. So versteht GEA Digitalisierung vor allem als Chance und den Wegbereiter für neues Wachstums- und Entwicklungspotential, sowohl im Neumaschinenbereich als auch in Bezug auf das wachsende Angebot an Servicelösungen.

Ein aktuelles Beispiel aus dem Bereich Service: GEA PerformancePlus beinhaltet Service-Pakete, die weit über die klassische Instandhaltung hinausgehen und eine ideale Ergänzung zu einer Industrie-4.0-Strategie darstellen. Hierdurch werden Optimierungspotentiale aufgedeckt, die einen nachhaltigen Anlagenbetrieb ermöglichen. Moderne Technologien zur Zustandsüberwachung geben dem Kunden kombiniert mit dem Know-how der GEA Mitarbeiter aussagekräftige Zustandsanalysen und Informationen zur Entscheidungsfindung hinsichtlich möglicher Prozessoptimierungen – mit dem Ziel der permanenten Verfügbarkeit und maximalen Produktivität.

Gleichzeitig können veränderte Produktionsanforderungen besser beurteilt und Aufträge wirtschaftlich optimal terminiert werden.

Gestärkt aus erfolgreichen 125 Jahren bleibt GEA Separation weiterhin in Bewegung auf den Spuren der digitalen Transformation – und so markiert das Jubiläum nicht nur einen Meilenstein in der Firmengeschichte. Es ist zugleich ein Ansporn, Innovationen weiter voranzutreiben und die Prozesse der Kunden und nicht zuletzt das Leben der Menschen weiterhin nachhaltig zu verbessern.

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