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Energiemanagement 14.08.2019

Nachhaltige Energiegewinnung seit mehr als einem Jahrzehnt

Mit der Errichtung eines betriebseigenen Biomasse-Kraftwerkes vor über einer Dekade leistete der österreichische Lebensmittelhersteller Spitz maßgebliche Pionierarbeit: Seit 2005 wird der in der Lebensmittelproduktion notwendige Prozessdampf nicht mehr aus Öl, sondern aus Hackschnitzel erzeugt.

Nachhaltige Energiegewinnung seit mehr als einem Jahrzehnt
Walter Scherb jun., Spitz-Geschäftsführer (Foto: Spitz)

Spitz und Fernwärme Attnang Puchheim ziehen Zwischenbilanz

Mit der Errichtung eines betriebseigenen Biomasse-Kraftwerkes vor über einer Dekade leistete der österreichische Lebensmittelhersteller Spitz maßgebliche Pionierarbeit: Seit 2005 wird der in der Lebensmittelproduktion notwendige Prozessdampf nicht mehr aus Öl, sondern aus Hackschnitzel erzeugt. Spitz ist damit der erste europäische Lebensmittelproduzent, der eine derartige Anlage realisiert hat. Seit damals besteht zwischen dem Nahrungsmittelunternehmen und der Fernwärme Attnang-Puchheim GmbH, die das Fernwärmenetz in Attnang-Puchheim betreibt, eine enge Partnerschaft. Nach über 13 Jahren ziehen beide Bilanz: was hat sich getan und was ist für die Zukunft geplant?

Mehr als 1.200 Lebensmittel gehen täglich aus dem Spitz-Werk in Attnang-Puchheim. Die Produktion dieser Erzeugnisse benötigt entsprechend Energie, die Spitz seit Jahren vor allem aus erneuerbaren Quellen gewinnt.

Reduktion von 182.000 Tonnen CO2-Emissionen

Das Biomasse-Kraftwerk produziert jährlich rund 70.000 MWh Wärme und 4.800 MWh Ökostrom. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 2,8 Millionen Litern Heizöl und 600 Tonnen Butangas. Umgerechnet konnte Spitz die jährlichen CO2-Emissionen in den vergangenen dreizehn Jahren um rund 182.000 Tonnen reduzieren. Neben dem Spitz-Werk versorgt das Biomasse-Kraftwerk auch die Region Attnang-Puchheim mit Fernwärme aus erneuerbaren Ressourcen. Etwa 400 Wohnungen, Firmen und viele öffentliche Gebäude werden derzeit aus dem Fernwärmenetz der Fernwärme Attnang-Puchheim GmbH versorgt. Ein weiterer Ausbau im bestehenden Versorgungsgebiet ist geplant.

„Durch unser hauseigenes Biomasse-Kraftwerk leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu, die EU-Ziele für erneuerbare Energie und Energieeffizienz zu erreichen. Bis 2030 sollen demnach 32 Prozent des Energieverbrauches aus erneuerbaren Energien resultieren“, erklärt Walter Scherb jun., Spitz-Geschäftsführer, „Heute stammen rund 50 Prozent der benötigten Energie aus dem Biomasse-Kraftwerk. Diese Zahl wollen wir in den kommenden Jahren nochmals steigern.“

„Die Verringerung des Hausbrandes durch Ersatz der Brennstoffe Kohle, Öl und Gas zur Raumbeheizung und Warmwassererzeugung in vielen Wohnobjekten, öffentlichen Gebäuden und Industrie durch Fernwärme, trägt auch wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadtgemeinde und aktiv zum Klimaschutz bei. Die enge Partnerschaft zwischen dem Lebensmittelunternehmen Spitz und der Fernwärme Attnang-Puchheim GmbH hat sich bestens bewährt“, bestätigt Doris Lehr, Geschäftsführerin der Fernwärme Attnang-Puchheim GmbH.

Nachhaltige Energiegewinnung seit mehr als einem Jahrzehnt
Biomasse-Kraftwerk in Attnang-Puchheim. (Foto: Spitz)

Energie aus der Region

Als Energieträger wird ausschließlich naturbelassenes Waldhackgut verwendet, das zur Gänze aus den Wäldern des Salzkammerguts und der näheren Umgebung stammt. „Durch die Nutzung österreichischer Biomasse anstelle importierter, fossiler Rohstoffe wird die regionale Wertschöpfung gestärkt. Die schon bestehende Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Betrieben als Lieferanten, zum Beispiel von Obst, Mehl oder Milch, wurde damit um Waldhackgut erweitert und sichert damit zusätzlich Arbeitsplätze in diesem Bereich. Konkret schafft es zahlreiche Arbeitsplätze, die etwa bei der Gewinnung des Energieträgers oder der Fertigung der Wärmeübergabestationen zum Einsatz kommen“, erklärt Walter Scherb jun., Geschäftsführer Spitz, „Um das Bio-Massekraftwerk auf den aktuellen Stand der Technik zu halten, werden wir in den kommenden Jahren weiterhin investieren. Zum Beispiel stehen eine partielle Erneuerung der Anlage sowie in Folge die Steigerung der Abwärme-Nutzungseffizienz und das Energienetz auf der Agenda.“

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