AGRANA-Ergebnisse der ersten drei Quartale 2024/25
Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 im Vergleich zum Vorjahr beim Umsatz mit EUR 2.707,8 Mio. einen moderaten Rückgang …

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 im Vergleich zum Vorjahr beim Umsatz mit EUR 2.707,8 Mio. einen moderaten Rückgang (Vorjahr: EUR 2.947,8 Mio.). Der trotz höherer Absatzvolumina erfolgte Umsatzrückgang war in erster Linie auf gesunkene Verkaufspreise in den Segmenten Stärke und Zucker zurückzuführen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) betrug nach drei Geschäftsquartalen EUR 51,1 Mio. und lag damit sehr deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 149,4 Mio. AGRANA-CEO Stephan Büttner: „Wir sind weiterhin mit einem äußerst herausfordernden Umfeld konfrontiert, das durch die schlechte Wirtschaftslage in Europa, die Rezession in Österreich und Deutschland sowie nach wie vor hohe Volatilitäten im Rohstoff- und Energieeinkauf gekennzeichnet ist. In den Segmenten Stärke und Zucker führten stark gesunkene Verkaufspreise zu deutlichen Ertragseinbußen. Umso erfreulicher ist, dass es uns im Segment Frucht in den ersten drei Quartalen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gelungen ist, den Absatz zu steigern und eine durchwegs solide Performance abzuliefern.“
Geschäftsentwicklung in den Segmenten
Segment FRUCHT
Der Umsatz im Segment Frucht lag in den ersten drei Quartalen mit EUR 1.223,4 Mio. leicht über dem Vorjahreswert. Bei Fruchtzubereitungen stiegen die Umsätze mengenbedingt, bei Fruchtsaftkonzentraten mengen- und preisbedingt. Das EBIT im Segment betrug in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres EUR 72,9 Mio. (Q1–3 2023/24: 50,1 Mio.). Bei Fruchtzubereitungen lag das Ergebnis sehr deutlich über dem Vorjahreswert. Die Verbesserung war auch auf eine positive operative Geschäftsentwicklung in Europa und Mexiko zurückzuführen. Auch im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate wurde ein gutes Ergebnis erzielt, wobei das sehr starke EBIT des Vorjahreszeitraumes nicht erneut erreicht werden konnte.
Segment STÄRKE
Der Umsatz in den ersten drei Quartalen betrug EUR 767,0 Mio. und lag damit deutlich unter dem Wert des Vergleichszeitraumes des Vorjahres. Aufgrund gesunkener Rohstoff- und Energiepreise war im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang der Marktpreise zu beobachten, mit Auswirkungen auf die Verkaufspreise des gesamten Stärkeportfolios. So sanken z.B. die Ethanolpreise durchschnittlich um rund 20 %. Das EBIT im Segment Stärke lag mit EUR 28,4 Mio. sehr deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Hauptgrund dafür war der Margenrückgang im Bereich der Stärkeprodukte bedingt durch deutlich niedrigere Verkaufspreise für Haupt- und Nebenprodukte. Der mehrwöchige, hochwasserbedingte Stillstand des Werkes in Pischelsdorf (Niederösterreich) wirkte sich im dritten Geschäftsquartal mit rund EUR 7 Mio. belastend auf das operative Ergebnis aus.
Segment ZUCKER
Der Umsatz im Segment Zucker betrug in den ersten drei Quartalen EUR 717,4 Mio. und war damit deutlich niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der negative Effekt gesunkener Zuckerverkaufspreise konnte durch leicht höhere Absätze nicht kompensiert werden. Die Preise auf dem EU-Zuckermarkt kamen durch erhöhte europäische Lagerbestände, die Erwartung einer höheren Zuckerproduktion in der Kampagne 2024/25 und rückläufige Weltmarktpreise stark unter Druck, insbesondere im Retail-Bereich in den Defizitmärkten (CEE-Region) aufgrund der deutlich erhöhten Importmengen von ukrainischem Zucker. Überdies führen sehr niedrige Zuckergehalte in Folge sehr schlechter Rübenqualitäten zu höher als erwarteten Herstellungskosten in der laufenden Zuckerkampagne. Das EBIT in den ersten drei Quartalen betrug EUR -50,2 Mio. und war damit markant schlechter als im Vorjahr. Die aktuellen Herausforderungen werden die europäische Zuckerindustrie auch im kommenden Geschäftsjahr 2025/26 begleiten.
Ausblick
AGRANA rechnet für das volle Geschäftsjahr 2024/25 mit einem sehr deutlichen Rückgang von zumindest 50 % beim Konzern-EBIT. Beim operativen Ergebnis (EBIT vor Sondereinflüssen und vor Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen) wird ein Wert in der Bandbreite von EUR 55 Mio. bis EUR 75 Mio. erwartet. Beim Konzernumsatz wird von einem moderaten Rückgang ausgegangen.
Das Investitionsvolumen der AGRANA-Gruppe beträgt im Geschäftsjahr 2024/25 EUR 120 Mio. und liegt damit auf Abschreibungsniveau. Etwa 12 % der Investitionen werden auf Emissionsreduktionsmaßnahmen in der eigenen Produktion im Rahmen der AGRANA- Klimastrategie entfallen.